Klinik Braunwald: Kaum eröffnet – schon Konkurs

Die nach eigenen Angaben «luxuriöseste Klinik der Welt» in Braunwald ist bereits Geschichte: Der Eigentümer Swiss Recore unter Geschäftsführer Abdullah Boulad hat die Bilanz deponiert.

, 26. Juni 2018 um 08:55
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Im Oktober 2017 wurde die Privatklinik Braunwald als «innovatives und hochwertiges medizinisches Therapiezentrum» angekündigt. Sie sei für Braunwald und die Gemeinde Glarus Süd «von sehr hoher wirtschaftlicher Bedeutung» und schaffe «bis zu 20 Arbeitsplätze». Auch Medinside hat darüber berichtet.
Heute, nur ein paar Wochen nach der Eröffnung im Frühling, scheint die Idee mit der Privatklinik für wohlhabende Ausländer aus dem Mittleren Osten, Russland und Asien doch nicht zu funktionieren. Zur Erinnerung: Ein Aufenthalt für Sucht, Burnout, Depression oder andere Stressfolgenprobleme kostete im ehemaligen Luxus-Hotel mindestens 45'000 Franken – pro Woche. Dafür sollten sich internationale renommierte Fachärzte und Therapeuten für die Selbstzahler kümmern.

Ehemaliger Geschäftsführer von «The Kusnacht Practice» 

Wie jetzt bekannt wird, ist die in dem Gebäude «Ahorn» eingerichtete Luxusklinik bereits wieder Konkurs. Dies meldet die Zeitung «Südostschweiz» (Print). Die Betreiberin der Klinik, die Swiss Recore AG, habe ihre Bilanz deponiert. Das Konkursamt Glarus hat dies bestätigt.
Hinter dem Projekt stand die Anfang Oktober gegründete Swiss Recore AG, geleitet von Abdullah Boulad, einem Unternehmer aus Zürich. Er ist Verwaltungsrat und Geschäftsführer der Firma. Boulad war zuvor unter anderem Geschäftsführer von «The Kusnacht Practice» und «Double Check» gewesen, zwei zusammenhängenden Anbietern für Medizintourismus. Wer aber als Investor hinter dem Projekt stand, war nie ganz klar.

Was bleibt ist ein grosser Schuldenberg

Mit ein Grund, warum die Geschäftsidee nicht funktioniert, dürfte laut Boulad die Lage gewesen sein. «Die Menschen empfanden die Lage in Braunwald als erdrückend», sagte Geschäftsführer Abdullah Boulad vor kurzem der Zeitung «Südostschweiz». Dies reduziere die Bereitschaft, länger in Therapie zu bleiben, oder schrecke Kunden von vornherein ab, so Boulad, der über einen Executive MBA der Uni St. Gallen (HSG) verfügt.
Offenbar hinterlässt dem Vernehmen nach das Braunwalder Therapiezentrum in der höchsten Preisklasse mit den vier Chalets, zwei Suiten und ein Restaurant viele offenen Handwerkerrechnungen. Und zwar im Zusammenhang mit dem Umbau. Aber auch die Therapeuten warten jetzt auf ihre Honorare.
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