Insel Gruppe setzt Postdrohne für Laborproben ein

Das Inselspital und das Spital Tiefenau werden im Rahmen eines Pilotversuchs über den Luftweg miteinander verbunden. Demnächst will die Post auch in Zürich eine Drohnenroute eröffnen.

, 5. Juni 2018 um 13:26
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Nach Lugano fliegen die Transportdrohnen jetzt auch in Bern: Zusammen mit dem Drohnenhersteller Matternet evaluiert die Schweizerische Post ab sofort die Verbindung zwischen den beiden zur Insel Gruppe gehörenden Spitälern Tiefenau und Insel. Im Rahmen des Pilotversuchs verbindet die Drohne das Zentrum für Labormedizin im Inselspital mit dem Spital Tiefenau. 

Drohne zwei Wochen im Einsatz

«Müssen Laborproben so rasch wie möglich von A nach B transportiert werden, zählt jede Minute», sagt Uwe Jocham, Direktionspräsident der Insel Gruppe, «deshalb ist dieser Pilotversuch für uns zukunftsweisend».
Heute werden die Laborproben auf der Strasse transportiert, per Kurier oder - in dringenden Fällen - per Taxi. Die 5,6 Kilometer lange Fahrt auf der Strasse dauert ohne Stau rund 15 Minuten. Eine Drohne braucht für die 3,5 Kilometer messende Luftlinie 6 bis 8 Minuten, inklusive Start und Landung. 
Laut Claudia Pletscher, Leiterin Entwicklung und Innovation bei der Post, wird nun zwei Wochen lang evaluiert, ob der Einsatz der Drohne einen Mehrwert biete. In dieser Zeit ist die Drohne an mindestens zehn effektiven Flugtagen im Einsatz. Danach werden die Flüge ausgewertet und die Insel Gruppe entscheidet, ob die Drohne definitiv eingesetzt wird. 

Strecke zwischen Zentrallabor und Notfalllabor

Nach der Evaluierung der Flugstrecke in Bern prüft die Post eine weitere Route zwischen dem Hauptlabor des Zentrallabors Zürich und dem ZLZ-Notfalllabor in der Hirslanden Klinik im Park. Das Projekt in Zürich soll noch diesen Sommer vorgestellt werden. 
2017 hat die Post mit Matternet erstmals eine Drohnenverbindung zwischen zwei zum Tessiner Spitalverbund EOC gehörenden Spitälern in Lugano hergestellt, dem Ospedale Italiano und dem Ospedale Civico. Heute ist die Drohne in Lugano täglich im Einsatz. Die Bilanz fällt laut Mitteilung «sehr positiv» aus: Die Drohne hat mittlerweile über 1'000 Flüge ohne Zwischenfälle geleistet. 
  • Zur Medienmitteilung der Post
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