Der Stiftungsrat der Stiftung Gesundheitsversorgung Oberengadin (SGO) – die insbesondere das Spital Semadan betreibt – prüft zwei strategische Stossrichtungen: Die erste Variante wäre ein weiterhin eigenständiger Weg, die zweite ein Zusammenschluss mit dem Kantonsspital Graubünden.
Im Februar musste die SGO bei den elf Trägergemeinden für das Geschäftsjahr 2023 einen Nachtragskredit über
fünf Millionen Franken beantragen. Zugleich setzten Verwaltungsrat und Stiftungsrat eine Arbeitsgruppe ein, welche die Ausrichtung des Spitals detailliert überprüfen soll. «Das Oberengadin kommt zudem nicht um die Frage herum, wie die wohnortsnahe Gesundheitsversorgung in Zukunft aussehen soll – und wie viel man sie sich kosten lassen will», sagte Stiftungsratspräsident Christian Brantschen damals.
Inzwischen wurden verschiedene Varianten untersucht und in einem Zwischenbericht dem Stiftungsrat vorgelegt. «Es gibt zwei favorisierte Stossrichtungen», sagt Christian Brantschen nun. Sowohl die Fortführung eines eigenständigen Spitalbetriebs als auch eine Fusion mit dem KSGR werden in den nächsten Monaten vertieft geprüft.
Bis Ende Jahr sollen sämtliche Details beider Varianten geklärt sein. Danach will der Stiftungsrat den Variantenentscheid vorbereiten. Hauptkriterien sind einerseits die langfristige Sicherung der Gesundheitsversorgung in der Region, andererseits die wirtschaftliche Tragbarkeit für die beteiligten Gemeinden.
Dem beantragten Nachtragskredit über fünf Millionen Franken haben inzwischen zehn von elf Trägergemeinden zugestimmt. Die Abstimmung in Samedan findet am 11. Juli statt.
Akutspitäler in Graubünden | Bild: Google Earth, Bearbeitung Medinside.