Indischer Mutant: Diese Vakzine sollen Schutz bieten

Die Impfstoffe der Hersteller Pfizer/Biontech und Astra Zeneca sollen wirksam gegen die indische Corona-Mutation B.1.617.2 sein. Das zeigt eine neue britische Studie.

, 25. Mai 2021 um 12:50
image
  • impfstoff
  • impfung
  • coronavirus
  • virusmutation
Während sich die Schweiz gegenüber der indischen Corona-Mutation gelassen zeigt, wird sie von der WHO als «besorgniserregend» eingestuft. Dies, weil sie ansteckender und resistenter gegen Impfstoffe sein soll. Nun gibt eine britische Studie, die als Preprint veröffentlicht wurde, Entwarnung: Die Impfstoffe Comirnaty (Pfizer/Biontech) und Vaxzevria (Astra Zeneca) bieten auch gegen die indische Corona-Mutation B.1.617.2 einen Impfschutz. 

88 und 60 Prozent Schutz

Die Studie fand gemäss Medienmitteilung zwischen dem 5. und 16. Mai statt. Sie umfasst die Daten von 1054 Personen, bei denen die indische B.1.617.2-Mutation durch eine genomische Sequenzierung bestätigt wurde. Weiter flossen die Daten von 11'621 Patienten ab 16 Jahren mit einer nachgewiesenen Infektion der britischen Corona-Variante B.1.1.7 mit ein. 
Die Studie ergab, dass 

  • der Pfizer/Biontech-Impfstoff bei einer Erkrankung mit der indischen Virusvariante zwei Wochen nach der zweiten Dosis einen 88-prozentigen Schutz bietet (zum Vergleich: 93 Prozent bei der britischen Variante B.1.1.7) 
  • zwei Dosen Astra Zeneca gegenüber der indischen Virusmutation eine Wirksamkeit von 60 Prozent haben (zum Vergleich: 66 Prozent bei der Variante B.1.1.7) und
  • dass beide Impfstoffe drei Wochen nach der ersten Dosis 33 Prozent wirksam gegen symptomatische Erkrankungen von B.1.617.2 sind (zum Vergleich: 50 Prozent bei der Variante B.1.1.7)

Den Unterschied in der Wirksamkeit zwischen den beiden verschiedenen Impfstoffen erklären sich die Wissenschaftler damit, dass zum einen das Rollout der zweiten Impfung mit AstraZeneca später erfolgt sei als bei Pfizer/Biontech. Zudem würden bisherige Daten zu Antikörperprofilen dafür sprechen, dass die Wirksamkeit beim AstraZeneca-Impfstoff später als bei Pfizer/Biontech erreicht werde. 
Und: Wie bei anderen Corona-Varianten werde auch bei Krankenhausaufenthalten und Tod mit einem noch höheren Wirksamkeitsniveau gerechnet. Derzeit gebe es jedoch noch nicht genügend Fälle, um die Wirksamkeit des Impfstoffs gegen schwere Ergebnisse der B.1.617.2-Variante abzuschätzen, heisst es in der Mitteilung. 
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Neue Chance fürs digitale Impfbüchlein

Das digitale Impfbüchlein soll noch in diesem Jahr schweizweit eingeführt werden. Der Kanton Bern geht derzeit eigene Wege.

image

Mehr Diabetes Typ 1 Fälle wegen Corona?

Während der Coronapandemie haben mehr Kinder und Jugendliche die Diagnose Diabetes Typ 1 bekommen. Aber warum?

image

Kommt bald ein aktualisierter Covid-Impfstoff?

Pünktlich zur Grippesaison im kommenden Herbst/ Winter soll ein neuer Impfstoff gegen Covid-19 auf den Markt kommen. Das Zulassungsgesuch ist bei Swissmedic eingereicht.

image

Nun beginnt das grosse Masken-Vernichten

Die Schweiz muss wohl 140 Millionen Masken vernichten. Weil das Filtermaterial nicht mehr taugt und die Gummibänder brüchig sind.

image

Rätselhafte Krankheit bei Wuhan-Forschern vor Ausbruch von Covid entdeckt

Über den Ursprung der Covid-19-Pandemie gibt es nach wie vor unterschiedliche Schlussfolgerungen. Neue Hinweise aus der Herkunftsforschung werfen erneut Fragen auf.

image

So viel kostete uns das Coronavirus

Die Pandemie hat die Schweiz mehrere Milliarden Franken gekostet. Und sie hat die Krankenkassen-Prämien steigen lassen.

Vom gleichen Autor

image

Kinderspital verschärft seinen Ton in Sachen Rad-WM

Das Kinderspital ist grundsätzlich verhandlungsbereit. Gibt es keine Änderungen will der Stiftungsratspräsident den Rekurs weiterziehen. Damit droht der Rad-WM das Aus.

image

Das WEF rechnet mit Umwälzungen in einem Viertel aller Jobs

Innerhalb von fünf Jahren sollen 69 Millionen neue Jobs in den Bereichen Gesundheit, Medien oder Bildung entstehen – aber 83 Millionen sollen verschwinden.

image

Das Kantonsspital Obwalden soll eine Tochter der Luks Gruppe werden

Das Kantonsspital Obwalden und die Luks Gruppe streben einen Spitalverbund an. Mit einer Absichtserklärung wurden die Rahmenbedingungen für eine künftige Verbundlösung geschaffen.