Covid: Weniger Spitalaufenthalte durch Nasenspülung

Eine alte Heilmethode könnte das Risiko einer Sars-Cov-2-Erkrankung senken. Das legen neue Forschungsergebnisse nahe.

, 13. November 2023 um 12:35
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Nasen spülen: Einfache Massnahme gegen Covid-Hospitalisierung? | Unsplash
Das Spülen der Nasenwege können Covid-19-Symptome lindern und das Risiko eines Spitalaufenthaltes verringern. Darauf deuten neue Forschungsergebnisse hin.
Demnach wurden auf Covid-19 positiv getestete Teilnehmer angewiesen, 14 Tage lang viermal täglich ihre Nasengänge mit einer Lösung mit niedrigem oder hohem Salzgehalt zu spülen. Anschliessend verglichen die Forscher die Teilnehmer mit einer Referenzgruppe, die ebenso an Covid-19 erkrankt waren.
Die Einweisungsraten in das Spital lagen in der Gruppe mit niedrigem Salzgehalt bei 18,5 Prozent und in der Gruppe mit hohem Salzgehalt bei 21,4 Prozent – und damit deutlich niedriger als in der Vergleichsgruppe. Dort lagen die Werte bei fast 60 Prozent.

«Einfaches und kostengünstiges Verfahren»

Die Studie wurde noch nicht in einer Fachzeitschrift veröffentlicht, wird aber auf der diesjährigen Tagung des «American College of Allergy, Asthma and Immunology» in Kalifornien vorgestellt.
«Es handelt sich um ein sehr einfaches Verfahren, das überall verfügbar, kostengünstig und leicht anzuwenden ist», sagt Studienautor Jimmy Espinoza gegenüber der Zeitung «Washington Post».

Noch mehr Forschung notwendig

Die neuen Forschungsergebnisse bestätigen die Resultate früherer, kleinerer Studien, die darauf hindeuten, dass die Salzlösung die Viruslast reduzieren und aus dem Rachen und den Nasenwegen entfernen kann.
Andere Experten erklärten der «Washington Post» wiederum, dass mehr Forschung nötig sei und dass dieses Mittel niemals als Ersatz für Impfungen oder Behandlungen wie Paxlovid verwendet werden sollte. Sie wiesen auch gleichzeitig darauf hin, dass es in der vorliegenden Studie keine Placebo-Kontrollgruppe gab.
  • Es ist Zeit, mit der sozialen Verarbeitung von Corona zu beginnen: Ein Gastbeitrag von Beda Stadler.

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