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Im Spital der Zukunft dreht sich alles um den anspruchsvollen Patienten
Patient und Effizienz – das steht in den Spitälern künftig im Zentrum. Dies zeigt eine Umfrage der Beratungsfirma PwC bei den Direktoren von 300 Schweizer Kliniken. Sie erwarten massive Veränderungen.
, 11. September 2015 um 18:00![image](https://res.cloudinary.com/deep-impact-ag/image/upload/c_fill,w_640,dpr_1/ar_16:9,c_fill,g_auto/q_auto/fl_progressive/f_auto/v1643632466/insideit/default/mood-3.png)
Patienten wollen kürzere Wartezeiten
Digitalisierung erzwingt neue Geschäftsmodelle
Die einzelnen Ergebnisse im Überblick:
- Individualisierung und «Patient First»: Die für die Zukunft erwarteten Einflussfaktoren sind patientengetrieben. Die Erwartungen der Patienten an das Spital nehmen zu.
- Sinkende Fallpreise zwingen zu höheren Fallzahlen: Die Mehrzahl der befragten CEOs rechnet damit, dass die Fallpreise sinken werden. Sie gehen von weiterhin steigenden Fallzahlen aus.
- Investitionsbedarf beschäftigt Spitäler weiterhin stark: Der kumulierte Investitionsbedarf pro Spital beträgt 158 Millionen Franken über die nächsten zehn Jahre. 75 Prozent der geplanten Investitionen sind für die stationäre Leistungserbringung vorgesehen, nur 25 Prozent für die amublante.
- Diagnose Fachkräftemangel: Der Fachkräftemangel bleibt ein erhebliches Problem für die Spitäler.
- Auf dem Weg zum digitalen Spital: Digitale Technologien, besonders E-Health und M-Health, werden wichtiger. Neue Angebotewerden vor allem von der Informationstechnologie erwartet, von der Telekommunikation und von Social Media. Der Robotertechnik und dem 3D-Druck wird dagegen nur geringe Bedeutung zugeschrieben.
- Neue Spitalbetreiber und neue Angebote: Es wird erwartet, dass ausländische Spitalbetreiber und Finanzinvestoren in den Schweizer Markt eintreten und diesen auch verändern werden. Falls Finanzinvestoren als Eigentümer von Immobiliengesellschaften auftreten, müsste vermehrt das das Immobilieneigentum vom Betrieb abgetrennt werden.
- Kooperation statt Alleingang: Die im Alleingang arbeitende Klinik wird zum Auslaufmodell. Kooperationen und Partnerschaften sind heute schon gang und gäbe. Für die Zukunft erwarten die Spitaldirektoren, dass die Zusammenarbeit weiter fortschreitet. 71 Prozent gaben an, dass sie bereits Allianzen gebildet haben oder planen, dies zu tun.
Empfehlungen der Berater
- Der Patient soll als Kunde im Fokus des Spitalbetriebs stehen.
- An der Standardisierung von Prozessen und der Erhöhung der Auslastung führt kein Weg vorbei.
- Die Wirkung der digitalen Technologien sollte nicht unterschätzt werden.
- Spitäler sollten vermehrt auf Kooperationen und Partnerschaften setzen, auch mit Wettbewerbern und Unternehmen aus anderen Branchen.
- Das Angebot von Dienstleistungen ausserhalb des Areals sollte forciert werden.
- Medienmitteilung PwC «Trends und Herausforderungen für Schweizer Spitäler und Kliniken»Medienmitteilung PwC «Trends und Herausforderungen für Schweizer Spitäler und Kliniken»
- CEO Survey Spitalmarkt Schweiz 2015 zum Download
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