Hier operieren Ärzte mit der «Google-Brille»

In Polen haben Chirurgen erstmals eine komplizierte Herz-OP mit Unterstützung von virtueller Realität durchgeführt.

, 25. November 2015 um 15:00
image
  • trends
  • google
  • kardiologie
  • chirurgie
  • forschung
Herzchirurgen beseitigten in Polens Hauptstadt Warschau eine Blockade der Herzkranzgefässe. Bei der Operation kam dabei Googles Datenbrille «Google Glass» zum Einsatz.
Bei dem Patienten handelte es sich um einen 49-jährigen Mann, der an einem Komplettverschluss einer Herzarterie litt. Dies gilt als komplex und schwierig zu behandeln.

Mit Google Glass und App

Bei der Operation nutzten die Ärzte die Behandlungsmethode der «perkutanen Koronarintervention». Der einzige Unterschied: Die Ärzte setzten die «Google Glass» ein, um eine 3D-Rekonstruktion der betreffenden Arterie aufzubauen.
Ein grosses Problem bei dieser OP ist offenbar die Visualisierung der Arterie. Hier kam eine sprachaktivierte App zum Einsatz. So konnten die Ärzte während ihrem Einsatz die Bilder anzeigen und vergrössern.

Setzt Hoffnung auf virtuelle Realität

Das Team hat nun einen Bericht über die Operation im «Canadian Journal of Cardiology» veröffentlicht. Sie hoffen, dass dies andere Ärzte dazu motivieren kann, bei kardiovaskulären Interventionen häufiger auf virtuelle Realität zurückzugreifen.
Maksymilian P. Opolski,  Artur Debski, Bartosz A. Borucki, Marcin Szpak, Adam D. Staruch, Cezary Kepka, Adam Witkowski: «First-in-Man Computed Tomography-Guided Percutaneous Revascularization of Coronary Chronic Total Occlusion Using a Wearable Computer: Proof of Concept», in: Canadian Journal of Cardiology. 
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Warum Chirurgen mehr AC/DC- Musik hören sollten

Ein neuer Radiosender mit künstlicher Intelligenz-Funktion soll angeblich helfen, die chirurgische Genauigkeit und Effizienz zu verbessern.

image

Mediziner zeichnen diese vier Nachwuchsforscher aus

Die Schweizerische Gesellschaft für Allgemeine Innere Medizin (SGAIM) würdigt junge Internistinnen und Internisten mit je einem 50'000-Franken-Preis.

image

Die steigende Lebenserwartung hat ihren Preis

Eine neue Studie verdeutlicht den erhöhten medizinischen Pflegebedarf vieler alter Menschen vor ihrem Tod. Es ist die erste Studie mit Aussagekraft für die gesamte Bevölkerung.

image

Was Ärzte und das Pflegepersonal von Spitalclowns lernen können

Clowns in Spitälern muntern vor allem die kleinsten Patienten in Spitälern auf. Aber auch das Gesundheitspersonal kann Fähigkeiten von Clowns in ihrer Arbeit am Spitalbett einsetzen.

image

Psychiatrie-Apps? Lieber nicht.

In der Schweiz reagiert die Bevölkerung skeptisch auf Gesundheits-Apps. Gerade mal 43 Prozent würden bei einem psychischen Problem auf eine App setzen.

image

Studie: Fast jede Pflegeperson erlebt sexuelle Belästigung

Laut einer aktuellen Studie erlebt 95,6 Prozent des Pflegepersonals sexuelle Belästigung. Mehr als zwei Drittel der Befragten waren körperlichen Übergriffen ausgesetzt.

Vom gleichen Autor

image

Warum Medizinstudierende im Studium ihre Empathie verlieren

Im Laufe eines Studiums nimmt offenbar das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten ab. Dies zeigt eine neue Studie.

image

Berner Arzt hat Aufklärungspflicht doch nicht verletzt

Im Fall einer Nasen-OP mit Komplikationen verneint das Bundesgericht eine Pflichtverletzung eines Berner HNO-Arztes. Die Vorinstanzen haben noch anders entschieden.

image

Warum hunderte Pflegekräfte derzeit «Rücktrittsschreiben» verfassen

Eigentlich möchten viele Pflegefachpersonen ihrem Beruf gar nicht den Rücken kehren. Doch das System zwingt sie dazu, wie eine aktuelle Kampagne in den USA exemplarisch zeigt.