Hat die Schweiz wirklich das beste Gesundheitssystem?
Oft wird vorgebracht, die Eidgenossenschaft habe das beste Gesundheitswesen der Welt. In einer neuen Rangliste erhält die Schweiz aber eher schlechtere Noten bei der Gesundheitsversorgung.
, 19. November 2021, 12:53Experten aus der ganzen Welt
Schweiz nicht in den Top 10
Das sind die besten Länder
- 1. Lebensstilmuster, welche die Wahrscheinlichkeit erhöhen, eine Krankheit oder Verletzung zu entwickeln oder einen vorzeitigen Tod zu erleiden: Fettleibigkeit, Rauchen, Substanzmittelmissbrauch. (Gewichtung: 10 Prozent)
- 2. Prävention, die das Auftreten von Krankheiten und anderen medizinischen Komplikationen verhindert, um Kinder und Erwachsene vor einem frühen Tod zu bewahren: Impfungen gegen Diphtherie, Masern oder Hepatitis, Schwangerschaftsvorsorge, Verhütungsmittel, Screening-Programme. (Gewichtung: 15 Prozent)
- 3. «Care System», als die Fähigkeit eines Gesundheitssystems, Krankheiten zu behandeln und zu heilen, sobald sie in der Bevölkerung vorhanden sind: Krankenversicherung, Ärzte und Personal, medizinisches Fachpersonal, Tuberkulose-Behandlung, HIV-Therapie, Zufriedenheit mit dem Gesundheitswesen. (Gewichtung: 15 Prozent)
- 4. Mentale Gesundheit, als das Ausmass und die Belastung der Bevölkerung durch psychische Erkrankungen: emotionales Wohlbefinden, depressive Störungen, Suizid. (Gewichtung: 10 Prozent)
- 5. Körperliche Gesundheit, als das Ausmass und die Belastung der Bevölkerung durch körperliche Erkrankungen: Schmerzen, Gesundheitsprobleme, übertragbare und nichtübertragbare Krankheiten, erhöhter Blutdruck. (Gewichtung: 20 Prozent)
- 6. Lebenserwartung, gemessen als Sterblichkeitsrate der Bevölkerung eines Landes in verschiedenen Lebensphasen: Müttersterblichkeit, Sterblichkeit unter 5 Jahren, Sterblichkeit 5-14 Jahren, 15-60 Jahren Sterblichkeit, Lebenserwartung bei 60 Jahren. (Gewichtung: 30 Prozent)
- Mehr: «The 15th edition of the Legatum Prosperity Index». The Legatum Institute Foundation.
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