Fixlöhne für Spitalärzte gefordert

Spitäler, die fixe Entlöhnungen eingeführt haben, machen gute Erfahrungen.

, 7. August 2018 um 07:25
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Für den Zürcher Regierungsrat sind «hohen Lohnkosten im schweizerischen Gesundheitswesen nicht der zentrale Grund für das überproportionale Wachstum der Gesundheitskosten.» Dies schreibt er in einer aktuellen Vorstossantwort. Dennoch bleiben die Spitzensaläre ein Politikum. Im Frühling hatte Bundesrat und Gesundheitsminister Alain Berset diese kritisiert. Grund für die hohen Spitzenlöhne sind in der Regel die Honorare: Manche Chefärzte verdienen durch ihre Honorare mehr als mit dem Grundgehalt, wie aktuelle Zahlen aus dem Kanton Zürich zeigen. Die Honorare sind kantonal geregelt.
Vor zwei Jahren lehnte der bürgerlich dominierte Zürcher Kantonsrat den Vorschlag der Regierung ab, Spitälern zu ermöglichen, alle Honorare in der gesamten Ärzteschaft zu verteilen. Doch wie der «Tagesanzeiger» berichtet, erhoffen sich in der Branche manche ein politisches Umdenken. «Wir sind interessiert an einem Modell, das mehr die Teamleistung honoriert», wird Gregor Zünd, der Direktor des Unispitals Zürich, zitiert. Weiter sagt er, die Unispitalleitung wünsche sich eine Branchenlösung, an die sich alle Spitäler halten müssten. Ansonsten bestehe die Gefahr, dass Spezialisten als Belegärzte in Privatkliniken abwandern.

«Halbe Million ist angemessen»

Gemäss dem Präsidenten des Zürcher Spitalverbands, Christian Schär, ist das heutige Lohnmodell der öffentlich-rechtlichen Spitäler überholt, wie er dem Tagesanzeiger sagt. Es setze «falsche Anreize» und resultiere in zu hohen Löhnen. Für Schär ist es «angemessen», dass ein Chefarzt eine halbe Million verdient. Löhne im hohen sechsstelligen Bereich oder von mehr als einer Million Franken seien aber nicht mehr vertretbar. Schär propagiert Fixlöhne für Kaderärzte. «Damit würden auch mögliche Anreize für eine Überversorgung beseitigt.»
Bereits auf Fixlöhne umgestiegen ist das Spital Bülach. Eine junger Chefarzt steigt mit rund 300'000 Franken ein. Eine langjährigen Spezialistin verdient dagegen rund 450'000 Franken. Dazu können ein Aufschlag für besondere Funktionen sowie ein Bonus von maximal fünf Prozent des Jahreslohns dazukommen. Letzterer ist abhängig vom Geschäftsgang des Spital.
Das System mit den Fixlöhnen habe nur Vorteile, sagt Rolf Gilgen gegenüber dem Tagesanzeiger: «Es ist einigermassen gerecht, die Löhne sind gut, und es gibt keine grossen Diskussionen über die Verteilung der Honorare.» Sein Spital erhalte zudem immer mehr gute Bewerbungen.
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