England: Daten von 1,2 Millionen Patienten entwendet

Das Einfallstor für den Hacker bildete eine Plattform für Terminbuchungen.

, 21. August 2017 um 14:54
image
  • it
  • e-health
  • elektronisches patientendossier
  • trends
Ein einzelner Hacker will Informationen über 1,2 Millionen Patienten des staatlichen Gesundheitssystems NHS entwendet haben. Der Mann meldete sich bei der grossen Boulevardzeitung «The Sun» und gab an, zum bekannten Hackerkollektiv Anonymous zu gehören. Es sei notwendig, dass die Öffentlichkeit über solche Vorfälle informiert werde.
Interessant ist das Eingangstor, über das der Datendieb an die Informationen gelangte: Es war das Buchungssystem, über das Patienten Termine bei Hausärzten wie Spitälern und Kliniken abmachen können.

Keine Verbindung zu den EPD

Dieses System wird durch ein eigenes, ausgelagertes Unternehmen betrieben. SwiftQeue, so der Name der Firma, bestätigte einen Vorfall. Allerdings seien lediglich 32'500 Zeilen an administrativen Daten von aussen zugänglich gemacht worden. Insgesamt lagern Anmeldungen von 11 Millionen NHS-Patienten bei der IT-Firma.
Allerdings: Die Buchungs-Plattformen sind nicht verbunden mit Patientendossiers, so dass auch dieser Hacker nicht zu Gesundheitsinformationen gelangte – und auch nicht zu Passwörtern. Greifbar wurden aber beispielsweise Namen mit Adressen, Geburtsdatum, Telefonnummern und E-Mail-Adressen.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Wegen Fachkräftemangel: Kantonsspital Graubünden prüft IT-System in der Public Cloud

Das Kantonsspital hat getestet, wie man die Spital-IT in der Public Cloud von Microsoft verwalten kann. Dabei stellen sich allerdings auch diverse Datenschutzbedenken.

image

ETH-Forscher entwickeln Ohrstöpsel, der Schlaganfall-Patienten helfen soll

Der smarte Knopf im Ohr von Paulius Viskaitis und Dane Donegan soll dabei unterstützen, nach einem Schlaganfall Bewegungen schneller wieder zu erlernen. Dadurch wird eine OP unnötig.

image

Psychiatrie Münsingen schreibt knapp zwei Millionen Franken Verlust

2022 war das PZM mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert. Diese hatten Auswirkungen auf die Zahlen, wie der Jahresrechnung zu entnehmen ist.

image

Inselspital steckt weitere Millionen in das neue Klinik-System

Um das neue Klinik-Informationssystem einzuführen, braucht die Berner Klinik externe Unterstützung. Das ohnehin kostspielige Projekt wird noch teurer.

image

Stadt Basel bietet elektronisches Patientendossier an

Zweieinhalb Jahre nach der Lancierung hilft nun Basel-Stadt mit, dass mehr Personen ein elektronisches Patientendossier eröffnen.

image

Swissmedic investiert einen grossen Batzen in digitale Transformation

Die Arzneimittelbehörde sucht viel Entwickler-Know-how, um vorhandene Software-Lösungen zu ersetzen. Dafür sollen über 30 Millionen Franken ausgegeben werden.

Vom gleichen Autor

image

Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.

image

Wer will bei den Helios-Kliniken einsteigen?

Der deutsche Healthcare-Konzern Fresenius sucht offenbar Interessenten für den Privatspital-Riesen Helios.

image

Deutschland: Investment-Firmen schlucken hunderte Arztpraxen

Medizin wird zur Spielwiese für internationale Fonds-Gesellschaften. Ärzte fürchten, dass sie zu Zulieferern degradiert werden.