Die neue Zürcher Gesundheitsdirektorin Natalie Rickl (SVP) möchte sich Zeit nehmen für den Entscheid, welche Spitäler auf die neue Spitalliste kommen. Die neue Spitalliste soll erst 2023, also ein Jahr später als geplant, in Kraft treten,
wie auch Medinside berichtete. Rickli will nicht einfach die Planung ihres Vorgängers übernehmen und hat das Geschäft deshalb verschoben. Ricklis Vorgänger, Thomas Heiniger (FDP), kämpfte stark für Mindestfallzahlen bei Eingriffen im Spital. Der ehemalige Zürcher Gesundheitsdirektor war überzeugt, dass dadurch die Qualität steige und die Kosten sänken.
Rickli will für Spitäler verlässlich sein
Doch das radikale Vorgehen hätte etliche Spitäler gefährdet. Der Verband Zürcher Krankenhäuser (VZK) lehnte Heinigers Pläne deshalb ab. Ob es bei Rickli zu einer Kehrtwende kommen wird, ist unklar. Sie äusserte sich noch nicht konkret. Doch sie betonte laut «Tagesanzeiger»: «Die Spitäler sollen die Sicherheit haben, dass die Gesundheitsdirektion eine verlässliche Behörde ist.»
Das versetzt den gefährdeten Zürcher Spitälern einen Hoffnungsschub. So sagte etwa Michael Buik, Direktor des Spitals Affoltern, dem kleinsten Spital im Kanton Zürich,
laut einem Bericht von SRF, das verschaffe ihnen Luft und sei eine grosse Chance: «Wir können uns weiter bewähren und damit optimal auf das Bewerbungsverfahren vorbereiten.»
Zuversichtlich, dass Affoltern wieder auf die Liste kommt
Im Mai hat die Bevölkerung in einer Volksabstimmung das Spital vor der bevorstehenden Schliessung bewahrt. Nun ist Buik bereits zuversichtlich, dass das Spital wieder auf die Liste kommt. Auch die Zürcher Stadtspitäler Triemli und Waid schöpfen durch den Aufschub neue Hoffnung. Sie hätten nun mehr Zeit Sparmassnahmen umzusetzen.
Ursprünglich plante Thomas Heiniger, die Spitallisten bis 2021 zu erstellen und vom Regierungsrat fürs Jahr 2022 genehmigen zu lassen.