In der Computertomographie (CT) ist der Einsatz von Röntgenstrahlen unabdingbar. Die Krux: Jede Untersuchung mit Röntgenstrahlen birgt ein sehr geringes Risiko von strahlenbedingten Schäden – je mehr Röntgenuntersuchungen, desto höher das Risiko.
«In den letzten 20 Jahren wurden verschiedene Techniken angewendet, welche die Strahlendosis für CT-Untersuchungen verringern», schreibt die Universitätsklinik Balgrist. Trotzdem sei die Strahlendosis für eine CT-Untersuchung von Knochen und Gelenken bisher immer noch etwa zehnmal höher als bei einer Röntgenuntersuchung gewesen.
Zinnfilter reduziert Strahlendosis
Neu wird in der CT ein spezieller Zinnfilter für Untersuchungen am Bewegungsapparat eingesetzt. Der Filter ist zwischen Röntgenröhre und den Patientinnen und -patienten angebracht und reduziert die Strahlendosis auf ein Mass, das mit einer Röntgenuntersuchung vergleichbar ist.
Forschende der Universitätsklinik Balgrist haben die Technik im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie weiterentwickelt. Dabei konnten sie bei CT-Untersuchungen des Beckens nachweisen, dass diese Technik im klinischen Alltag gut anwendbar ist.
In der Studie war die Strahlendosis der Zinnfilter-CT so niedrig wie jene eines Röntgenbildes und dies trotz gleich guter Bildqualität wie bei einer herkömmlichen CT-Untersuchung. Weiter haben die Forschenden einen Algorithmus entwickelt, wie aus den Bildern der Zinnfilter-CT zusätzliche virtuelle Röntgenbilder berechnet werden können. Das ermögliche gleichzeitig hochwertige CT-Schnittbilder und Röntgenbilder sowie eine 3D-Rekonstruktion der Knochen – mit einer einzigen CT-Untersuchung mit geringer Strahlendosis.
Weltweit einzigartig
Die Radiologie der Universitätsklinik Balgrist sei das erste Institut weltweit, das Zinnfilter-CT als CT-Standarduntersuchung des Bewegungsapparats etabliert habe. Alle CT-Geräte der Universitätsklinik Balgrist seien mit der Zinnfilter-Technik ausgerüstet. Zudem sei die Technik für Untersuchungen von Gelenken und Knochen am ganzen Körper optimiert worden.