Richtige Ernährung reduziert Sterblichkeit von Patienten

Eine gross angelegte Beobachtungsstudie des Kantonsspitals Aarau belegt den breiten Nutzen einer behandlungsbegleitenden Ernährungstherapie.

, 5. Februar 2021 um 15:20
image
  • spital
  • ernährung
Eine Ernährungstherapie bei Spitalpatienten mit Risiko für Mangelernährung geht mit einer reduzierten Sterblichkeit einher. Zu diesem Schluss kommt eine schweizweit angelegte Beobachtungsstudie der Medizinischen Universitätsklinik am Kantonsspital Aarau (KSA), mit Daten von über 100'000 hospitalisierten mangelernährten Patientinnen und Patienten.

Geringere Sterblichkeit, weniger Wiedereintritte

Bei mangelernährten, unbehandelten Patienten fand sich demnach eine Spitalsterblichkeit von 8.8 Prozent. Bei den mangelernährten Patienten, die eine zusätzliche Ernährungsunterstützung erhielten, verstarben lediglich 7.2 Prozent. Dies entspricht einer relativen Risikoreduktion von knapp 20 Prozent.
Zusätzlich konnte gezeigt werden, dass weniger Patienten nach dem Spitalaustritt eine Anschlusslösung brauchten, wenn sie zuvor eine Ernährungstherapie erhalten hatten. Ebenfalls konnten bei den ernährungstherapierten Patienten weniger Wiedereintritte ins Spital nachgewiesen werden.

Wichtige Bedeutung für Schweizer Spitäler

Diese Resultate des KSA-Forschungsteams fasst eine kürzlich in der Fachzeitschrift «JAMA Network Open» veröffentliche Studie zusammen. Die gross angelegte Studie hat laut KSA damit im «Alltagstest» in unseren Schweizer Spitälern bestätigt, dass eine Ernährungstherapie bei mangelernährten Patienten im Spital einen breiten Nutzen im Hinblick auf die Sterblichkeit, Wiedereintrittsrate sowie Spitalanschlusslösungen hat. 
Die Studie wird dazu beitragen, dass das Thema Mangelernährung in Zukunft noch ernster genommen werden müsse und dass sowohl Spitalmitarbeitende als auch Patienten vermehrt für eine Ernährungstherapie sensibilisiert würden, schreibt das Kantonsspital.  
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Thurmed Gruppe sucht neuen Finanzchef

CFO Peter Heri will nach 16 Jahren im Amt kürzertreten.

image

Spital STS führt Spital Zweisimmen uneingeschränkt durch den Winter

Der STS-Verwaltungsrat will damit der Region und den Angestellten weiter Perspektiven geben.

image

LabPOCT: Ein Werkzeug für all Ihre Laborgeräte

Mit dem System LabPOCT bietet Sonic Suisse ein Cockpit, mit dem Sie sämtliche Analysen verwalten können – sowohl das eigene Praxislabor als auch das externe Sonic Suisse-Labor.

image

KSBL: Zwei Spitäler? Oder ein neues? Der Entscheid fällt 2026.

Die Regierung von Baselland präsentiert ein Rahmenprogramm für die Gesundheits-Versorgung. Sie prüft dabei auch ein Darlehen, damit das Kantonsspital über die nächsten Jahre kommt.

image

Die IS-H-Alternative bereits im Hause

Universitätsklinikum Köln deckt Prozesse von der Aufnahme bis zur Abrechnung in ORBIS ab.

image

CHUV: Claire Charmet folgt auf Nicolas Demartines

Nach einem langen Verfahren holt das Waadtländer Kantons- und Unispital seine neue Generaldirektorin vom Neuenburger Kantonsspital RHNe.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.