Depressionen: Fettleibige Schwangere erkranken doppelt so häufig

Zwischen Depressionen und Adipositas bei schwangeren Frauen gibt es einen Zusammenhang. Dies zeigt eine aktuelle Studie.

, 21. Juni 2021 um 12:44
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Übergewichtige schwangere Frauen leiden doppelt so häufig an Depressionen wie Schwangere mit normalem Körpergewicht. Die Erkrankungsrate lag bei 2,7 Prozent. Bei denjenigen mit normalem Körpergewicht aber nur bei 1,3 Prozent, wie aus Daten von mehr als 73'200 schwangeren Frauen aus Irland hervorgeht. 
Jede sechste schwangere Frau wurde zudem als fettleibig eingestuft, da sie einen Body-Mass-Index (BMI) von 30 oder höher hatte. Das sind 12'300 Schwangere. Knapp 1'200 Frauen gaben an, an einer Depression zu leiden. Die Beobachtungsstudie wurde mit Daten aus den Jahren 2009 bis 2017 durchgeführt. 
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Screenshot «Irish Journal of Medical Science»

Nehmen öfters Antidepressiva

Schwangere Frauen mit Übergewicht verwendeten der Studie zufolge auch häufiger Antidepressiva und Medikamente zur Linderung von Angstzuständen.
Adipositas ist generell mit einer Zunahme von Komplikationen und höheren Kosten verbunden. Dazu gehören etwa Schwangerschaftsdiabetes und Präeklampsie sowie fetale Komplikationen einschliesslich Frühgeburt und angeborenen Anomalien. 
Emma H. Tuthill, Ciara M. E. Reynolds, Aoife McKeating, Eimer G. O’Malley, Mairead M. Kennelly & Michael J. Turner. «Maternal obesity and depression reported at the first antenatal visit», in: «Irish Journal of Medical Science». Juni 2021 
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