Verschreiben Sie doch mal eine Runde Achterbahn!

Die Forschung zweier US-Mediziner zeigt: Achterbahnfahrten können Nierensteine herausschütteln.

, 27. September 2016 um 09:54
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  • nephrologie
  • forschung
  • osteopathie
Walt Disney Vergnügungspark statt Forschungslabor: David Wartinger, emeritierter Professor für medizinische Osteopathie an der Michigan State Universität, und sein Kollege Marc Mitchell wollten herausfinden, ob Achterbahnfahrten Nierensteine «herausschütteln» könnten.
Sie experimentierten in einer Pilotstudie auf der «Big Thunder Mountain Railroad Achterbahn» mit echten menschlichen Nierensteine – positioniert in einer künstlichen Niere in einem Rucksack auf Nierenhöhe. 
Nach 20 Fahrten stellten die Wissenschaftler fest: Die Nierensteine in der künstlichen Niere hatten sich tatsächlich herausgelöst.
Laut Wartinger verhindert das leichte Rütteln vermutlich, dass sich die Steine vergrössern und durch die Bewegungen in alle Richtungen kann ein natürlicher Abgang erfolgen. 

Richtige Sitzposition

Dabei kommt es jedoch offenbar darauf an, wo man sitzt. Während Fahrten im hinteren Teil der Achterbahn immerhin mit einer Abgang-Rate von 63,9 Prozent aufwarten konnten, betrug die Ausscheidungsrate bei Fahrten in den vorderen Sitzen lediglich 16,7 Prozent.
Die beiden haben die Fahrt über 200 mal auf sich genommen und stellten konsistente Ergebnisse fest. Ihre Resultate haben Sie nun im «The Journal of the American Osteopathic Association» veröffentlicht.
Mehr auch hier:
Research Finds Thrilling Cure for Kidney Stones: Roller Coasters. «NBC News»
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