Das sind die innovativsten Unternehmen der Schweizer Gesundheitsbranche

In einem aktuellen Ranking der innovativsten Organisationen im Schweizer Gesundheitswesen belegt das Kantonsspital Baden (KSB) den ersten Platz. Damit hängt das Kantonsspital die grossen Spitäler ab.

, 31. Januar 2022 um 09:05
image
Das Wirtschaftsmagazin «Bilanz» hat zum ersten Mal die innovativsten Unternehmen der Schweiz gekürt, gemeinsam mit dem Magazin «PME» und dem grossen Marktforschungsinstitut Statista. Dabei gab es auch eine eigene Kategorie für die Branche «Gesundheit und Pflege».
Als Sieger dieser Kategorie geht das Kantonsspital Baden (KSB) hervor, gefolgt von den beiden Privatklinikgruppen Lindenhof und Hirslanden. Die Plätze vier und fünf belegen die Insel Gruppe und das Universitätsspital Zürich (USZ).
image
Screenshot Ranking

KSB-Chef Schmitter: «Die richtige Denkart als Voraussetzung»

Als Innovation gilt die Realisierung einer neuartigen, fortschrittlichen Lösung für ein bestimmtes Problem. Für das Ranking wurden die Bereiche Produktinnovation, Prozessinnovation und Innovationskultur bewertet (siehe Tabelle unten). Einbezogen wurden Einschätzungen von Experten und Mitarbeitenden, aber auch Fakten in Bezug auf Erfindungen und Kreativität.
Für KSB-CEO Adrian Schmitter ist die richtige Denkart die Grundvoraussetzung für Innovation. Das Kantonsspital will jeden Mitarbeitenden dazu animieren, innovative Ideen in den Arbeitsalltag einzubringen. «Wir för­dern bei unseren Mitarbeitenden eine innovative Einstellung und Haltung, denn sie tragen den Wandel wesentlich mit», sagt Schmitter gegenüber dem Wirtschaftsmagazin «Bilanz». 
image
Die Geschäftsleitung des innovativsten Unternehmen in der Kategorie Gesundheit und Pflege (PD)

Das Kantonsspital hat eine eigene Abteilung für Innovation

Das Kantonsspital Baden sticht insbesondere mit seinem 2018 gegründeten «Health Innovation Hub» hervor. Hier werden Ideen getestet, um das Gesundheitswesen nachhaltig zu verbessern. Das KSB arbeitet dazu mit Start­ups zusammen, aber auch mit Technologiepart­nern wie Siemens und ABB oder mit Institutionen wie der ETH, der Fachhochschule Nordwestschweiz oder dem Paul­ Scherrer ­Institut.
«Wenn wir im Spital Abläufe, Prozesse und Technologien nachhaltig verändern wollen, dann müssen wir uns auch mit Leuten umgeben, die anders denken als wir», erklärt Schmitter. Der Jurist und Diplom-Ingenieur ist seit über sieben Jahre CEO im Kantonsspital Baden. Zuvor leitete er das Regionalspital Emmental und war langjähriger Generalsekretär des Aargauer Gesundheitsdepartementes.
  • Produktinnovation: Innovationen im Bereich Forschung & Entwicklung, Produktion, Vertrieb und Marketing – insbesondere Entwicklung, Herstellung und Vermarktung neuer Produkte sowie Diversifizierung von Produkten.
  • Prozessinnovation: Innovationen in Herstellung/Operations, Strategie, Planung, Qualitätssicherung – etwa Entwicklung und Anwendung neuer Technologien in der Produktion, Optimierung von Betriebsabläufen, Ressourceneinsatz und Vertriebsstrukturen.
  • Innovationskultur: Etwa die Einführung einer Unternehmenskultur, die Kreativität und Unternehmergeist fördert; Massnahmen zur Erhöhung von Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Todesfall vor geschlossener Notaufnahme: Ermittlungen eingestellt

Im Jahr 2020 verstarb eine Person vor der Notaufnahme des Freiburger Spitals in Tafers, die zu war. Doch selbst bei geöffneter Station hätte das medizinische Team die Patientin nicht retten können.

image

Das ist der neue Chefarzt der Berner Herzchirurgie

Alexander Kadner, langjähriger Kaderarzt der Insel Gruppe, wird neuer Chefarzt an der Berner Universitätsklinik für Herzchirurgie.

image

Solothurner Spitäler müssen neuen CEO suchen

Die Solothurner Spitäler stehen vor der Aufgabe, einen neuen CEO zu finden. Martin Häusermann beabsichtigt, im nächsten Jahr von seinem Amt zurückzutreten.

image

Swiss Medical Network: Eigentümer im Visier der Börsenaufsicht

Die Schweizer Börse hat eine Untersuchung gegen die Beteiligungsgesellschaft Aevis Victoria eröffnet, zu der auch die Privatklinik-Gruppe Swiss Medical Network gehört. Es geht um börsenkursrelevante Tatsachen.

image

«Gewalt findet oft unter dem Radar statt»

Eine Umfrage von Medinside zeigt: verbale und körperliche Gewalt in Schweizer Spitälern nimmt weiter zu, Zahlen werden jedoch kaum erfasst.

image

Saanen plant Luxusklinik mit Hausärzten

Neben dem Nobelkurort Gstaad könnte eine Privatklinik mit Spitzenmedizin für Gutbetuchte entstehen. Samt einer Hausarztpraxis für Einheimische.

Vom gleichen Autor

image

Warum Medizinstudierende im Studium ihre Empathie verlieren

Im Laufe eines Studiums nimmt offenbar das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten ab. Dies zeigt eine neue Studie.

image

Berner Arzt hat Aufklärungspflicht doch nicht verletzt

Im Fall einer Nasen-OP mit Komplikationen verneint das Bundesgericht eine Pflichtverletzung eines Berner HNO-Arztes. Die Vorinstanzen haben noch anders entschieden.

image

Warum hunderte Pflegekräfte derzeit «Rücktrittsschreiben» verfassen

Eigentlich möchten viele Pflegefachpersonen ihrem Beruf gar nicht den Rücken kehren. Doch das System zwingt sie dazu, wie eine aktuelle Kampagne in den USA exemplarisch zeigt.