Bundesrat will Umgang mit Antibiotika überwachen

Hygiene verbessern, Einsatz von Antibiotika kontrollieren, Infektionen verhindern: Der Bundesrat hat die Strategie zur Eindämmung von Antibiotikaresistenzen festgelegt.

, 18. November 2015 um 16:43
image
  • politik
  • antibiotika
  • weltgesundheitsorganisation
Der Bundesrat hat die Strategie Antibiotikaresistenzen Schweiz (StAR) verabschiedet mit dem Ziel, die Ausbreitung resistenter Keime so gut wie möglich einzudämmen. 
Dies sind die Eckpunkte der Strategie: 

  • Überwachung: In Spitälern und Arztpraxen sollen Daten zum Antibiotikaeinsatz erhoben werden. Ist er an einem Ort überdurchschnittlich hoch, sollen Massnahmen ergriffen werden. 
  • Prävention: Mit jeder Infektion, die verhindert wird, reduziert sich der Einsatz von Antibiotika. Dazu sollen Hygiene im Spital und in der Pflege verbessert werden. 
  • Neue Richtlinien: Einheitliche, schweizweit geltenden Richtlinien sollen den sachgemässen Umgang mit Antibiotika fördern. Sie regeln den Einsatz von Antibiotika und enthalten Angaben zur Wahl des geeigneten Mittels, zur Dosierung und zur Therapiedauer. 
  • Information und Bildung: Fachleute wie Ärzte und Apotheker sollen sensibilisiert und weitergebildet, die Bevölkerung informiert werden. 

Der Bundesrat setzt vor allem auf Richtlinien. Ob und welche Gesetzesänderungen zur Erreichung der Ziele nötig sind, ist noch nicht klar.
Nach Schätzungen sterben in der EU jedes Jahr 25'000 Menschen an antibiotikaresistenten Bakterien. Die Weltgesundheitsorganisation WHO sprach diese Woche von einer «globalen Gesundheitskrise». 
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Krankenkassenprämien erreichen neue Höchststände

Die Krankenversicherungsprämien werden auch im Jahr 2024 die Haushalte stark belasten. Der hohe Prämienanstieg ist auf eine Vielzahl von Faktoren zurückzuführen.

image

So beeinflusst Diskriminierung in der Kindheit das Adipositas-Risiko

Eine neue Studie zeigt: Diskriminierung in der Kindheit kann ein möglicher Auslöser für Fettleibigkeit sein.

image

«Die Fehlanreize müssen weg»

«Es ist Zeit, das Gesundheitssystem neu auszurichten und den Patientennutzen zur Messgrösse zu machen», findet FDP-Ständerat Damian Müller in einem Gastbeitrag.

image

Nationalrat will Vertragsspitäler besserstellen

Der Nationalrat plädiert für eine Verschiebung von 100 bis 150 Millionen Franken von der Zusatzversicherung in die Grundversicherung. Das führt zu einer Mehrbelastung der Prämienzahler.

image

Nationalrat schluckt die bittere Pille

Auch der Nationalrat will die Pflege analog der stationären und ambulanten Behandlungen einheitlich finanzieren.

image

Ständerat findet: Kassen müssen Assistenz-Psychotherapie zahlen

Nun klopfen Politiker den Krankenkassen auf die Finger: Sie sollen die Kosten für Psychotherapeuten in Weiterbildung übernehmen.

Vom gleichen Autor

image

Pflege: Zu wenig Zeit für Patienten, zu viele Überstunden

Eine Umfrage des Pflegeberufsverbands SBK legt Schwachpunkte im Pflegealltag offen, die auch Risiken für die Patientensicherheit bergen.

image

Spital Frutigen: Personeller Aderlass in der Gynäkologie

Gleich zwei leitende Gynäkologen verlassen nach kurzer Zeit das Spital.

image

Spitalfinanzierung erhält gute Noten

Der Bundesrat zieht eine positive Bilanz der neuen Spitalfinanzierung. «Ein paar Schwachstellen» hat er dennoch ausgemacht.