Berner wollen keinen Lohndeckel für Chefärzte

Der Berner Regierungsrat spricht sich gegen eine Lohnobergrenze für Chefärzte im Kanton aus.

, 5. November 2018 um 07:00
image
  • lohn
  • kanton bern
  • politik
  • spital
Die Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektoren (GDK) hat im Mai eine Empfehlung zur Spitalplanung verabschiedet. Diese sieht unter anderem vor, dass ein Kanton bei der Vergabe der Leistungsaufträge an die Spitäler auch Lohnobergrenzen vorgeben kann. Konkrete Zahlen nennt die Empfehlung aber keine.
Eine Einführung einer allgemeinen Vergütungsbeschränkung für den Kanton Bern sei «wenig zielführend» und würde einen Systemwechsel nötig machen. Dies schreibt der Regierungsrat in einer Antwort auf einen politischen Vorstoss. Heute würden die Spitäler über weitgehende unternehmerische Freiheit verfügen, was auch die Löhne beinhalte.

Risiko einer Abwanderung in andere Kantone

Bei einem Lohndeckel befürchtet der Berner Regierungsrat zudem «erhebliche Standortnachteile» für die kantonalen Spitäler. «Die Spitäler müssten das Risiko einer Abwanderung hoch qualifizierter Ärztinnen und Ärzte in andere Kantone tragen, was mit Qualitätseinbussen oder Reputationsverlusten verbunden sein könnte.»
Ähnlich argumentierte vor kurzem auch der Solothurner Regierungsrat. Es sei nicht auszuschliessen, dass ein gesetzlich verankerter Maximallohn von zum Beispiel 700'000 Franken wie er im Spitalverbund Kantonsspital St. Gallen gelte, auch zu «Begehrlichkeiten führen könnte». Im Universitätsspital Lausanne etwa wurde vom Kanton ein Maximallohn von 550'000 Franken festgelegt.
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Knall beim Kantonsspital Winterthur

Gleich zwei Schlüsselfiguren verlassen das KSW per Frühling 2024: CEO Hansjörg Lehmann und Chief Nursing Officer (CNO) Susanna Oechslin gehen.

image

Ab morgen gilt das neue Datenschutzgesetz!

Am 1. September 2023 tritt das revidierte Datenschutzgesetz in Kraft. Was dieses für Arztpraxen und Spitäler bedeutet, erklärt der Anwalt und Datenschutzexperte David Vasella im Interview.

image

Diese fünf Behandlungen sollten sich Spitäler sparen

Keine vorbeugenden Antibiotika und keine Schlafmittel-Rezepte für zuhause: Das sind zwei von fünf neuen Empfehlungen für Spital-Ärzte.

image

Das könnte die Schweiz vom deutschen E-Rezept lernen

Deutschland müht sich damit ab, das elektronische Rezept einzuführen – aber bisher machte kaum jemand mit.

image

Unispital Zürich: Das ist die neue Klinikdirektorin der Nephrologie

Britta George wechselt vom Universitätsklinikum Münster zum Universitätsspital Zürich (USZ).

image

Neue Chefärztin für die Klinik Susenberg

Chefärztinnenwechsel in der Privatklinik Susenberg: Anna Georgi wird Chefärztin der Klinik und übernimmt noch eine weitere Funktion.

Vom gleichen Autor

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum Medizinstudierende im Studium ihre Empathie verlieren

Im Laufe eines Studiums nimmt offenbar das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten ab. Dies zeigt eine neue Studie.

image

Berner Arzt hat Aufklärungspflicht doch nicht verletzt

Im Fall einer Nasen-OP mit Komplikationen verneint das Bundesgericht eine Pflichtverletzung eines Berner HNO-Arztes. Die Vorinstanzen haben noch anders entschieden.