ANQ: Qualität wird pro Standort gemessen – nicht für ganze Spitalgruppen

H+ wünschte, dass heutige Spital-Organisationen stärker berücksichtigt werden bei den Schweizer Qualitätsmessungen. Erfolglos.

, 31. August 2016 um 10:13
image
  • anq
  • qualität
  • spital
  • hplus
Der Antrag war vom Spitalverband H+ gekommen: Der nationale Qualitätsverein ANQ solle seine Messungen nicht nur pro Standort durchführen und ausweisen, sondern auch für ganze Spitalgruppen.
Die Idee dahinter: Inzwischen betreiben etliche Spitäler mehrere Standorte, wobei diese teilweise als betriebliche und medizinische Einheiten zusammengefasst sind (wozu anzumerken ist, dass solche Fälle obendrein stetig zunehmen). 
Diese Einheiten seien aber oft entscheidender. Werden nun aber die Qualitäts-Noten lediglich auf Standortebene publiziert, so zeige sich hier gar nicht die relevante Einheit, so die zuständige Fachkommission von H+. Zudem stimmten die Aussagen nicht mit den Erfassungen der Bundesämter BFS und BAG überein – «was ebenfalls irreführend sein kann».

Auch das Fallzahlen-Argument gilt nicht

Wie die ANQ nun im Newsletter meldet, wurde der Antrag abgelehnt. Der ANQ hält an der bisherigen Vorgabe fest und begründet den Entscheid damit, dass für die Qualitätsentwicklung und den öffentlichen Vergleich die Publikation pro Standort eine grundlegende Voraussetzung ist.
Und weiter: «Publikationen auf Ebene der Spitalgruppen sind mit den ANQ-Zielen nicht vereinbar».
Auch das Argument, dass die Erfassung pro Standort oft auf arg kleinen Fallzahlen basiere, gelte nicht, denn: «dieser Faktor wird bei der Analyse und bei der Darstellung der Messergebnisse berücksichtigt (z. B. Risikoadjustierung und Darstellung der Ergebnisse als Funnel Plot)».
Artikel teilen

Loading

Comment

2 x pro Woche
Abonnieren Sie unseren Newsletter.

oder

Mehr zum Thema

image

Hirslanden: Umbau an der Spitze – näher zu den Regionen

Hirslanden-Zürich-Direktor Marco Gugolz zieht als Regional Operations Executive in die Konzernleitung ein.

image

Was geschieht mit dem Spital Thusis?

Die Stiftung Gesundheit Mittelbünden sucht Wege aus der finanziellen Krise – beraten von PwC. Ein Entscheid soll im Herbst fallen.

image

CSEB: «Herausfordernd, aber zufriedenstellend»

Trotz roten Zahlen und leicht rückläufigen Patientenzahlen gibt sich das Center da sandà Engiadina Bassa optimistisch.

image

Spital STS: Hohe Patientenzahlen bewahren nicht vor Verlust

Sowohl stationär als auch ambulant gab es bei der Spitalgruppe Simmental-Thun-Saanenland 2023 einen Zuwachs.

image

Spital Lachen bricht Neubau-Projekt ab

Nun soll saniert statt neu gebaut werden – aus finanziellen Gründen, aber auch wegen der Flexibilität.

image

Spitalzentrum Biel: Sehr rote Zahlen wegen Sonderabschreiber

Andererseits war 2023 ein Wachstumsjahr für die SZB-Gruppe, es gab einen Rekordwert bei den Patientenzahlen. Und die dynamische Entwicklung setze sich 2024 fort.

Vom gleichen Autor

image

Überarztung: Wer rückfordern will, braucht Beweise

Das Bundesgericht greift in die WZW-Ermittlungsverfahren ein: Ein Grundsatzurteil dürfte die gängigen Prozesse umkrempeln.

image

Kantone haben die Hausaufgaben gemacht - aber es fehlt an der Finanzierung

Palliative Care löst nicht alle Probleme im Gesundheitswesen: … Palliative Care kann jedoch ein Hebel sein.

image

Brust-Zentrum Zürich geht an belgische Investment-Holding

Kennen Sie Affidea? Der Healthcare-Konzern expandiert rasant. Jetzt auch in der Deutschschweiz. Mit 320 Zentren in 15 Ländern beschäftigt er über 7000 Ärzte.