«Höherer Lohn» und «geringere Arbeitsbelastung» – so wirbt das Ausland für Luzerner Stellen

Die Luzerner Spitäler und die Psychiatrie sind auf ausländisches Fachpersonal angewiesen. Dieses wird teilweise durch Spezialisten im Ausland rekrutiert.

, 3. Oktober 2022 um 10:23
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In Schweizer Spitälern stossen die Kinder-Notfall-Stationen an ihre Grenzen. Alleine im Kanton Luzern wurden im letzten Jahr 25'000 Notfälle gezählt. Das Problem: Oft suchen Eltern viel zu schnell den Notfall auf, etwa wegen Hautausschlägen oder Fieber. Davon betroffen ist auch das Kinderspital am Luzerner Kantonsspital (Luks). Hinzu kommt, dass auf der Pädiatrie innert drei Monaten sechs von 28 Assistenzärztinnen und -ärzten gekündigt haben.
Dadurch habe man fünf Betten nicht mehr betreiben können und ambulante Termine verschieben müssen, erklärt Nicole Ritz, Chefärztin Pädiatrie am Luks, gegenüber dem SRF-Regionaljournal Zentralschweiz. Ritz zufolge hatten die Kündigungen unterschiedliche Gründe, darunter die zu hohe Arbeitsbelastung. Die sechs Stellen sollen im November wieder besetzt sein, die Betten seien inzweischen wieder in Betrieb.

Verlockende Angebote in Luzern

Abhilfe schaffen gemäss der «Luzerner Zeitung» ausländische Fachkräfte. So seien beim Luks knapp ein Viertel der rund 8000 Mitarbeitenden aus dem Ausland, bei der Luzerner Psychiatrie (Lups) etwa 230 der 1280 Angestellten.
Auf die Stellen aufmerksam werden die Fachkräfte aus Deutschland, Österreich oder den Niederlanden laut der Zeitung durch TMI; einer der grössten internationalen Personaldienstleister im Gesundheitswesen.

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Printscreen TMI
Wie auf dem Printscreen oben ersichtlich, wirbt das Unternehmen mit Sitz in Amsterdam aktuell für Stellen in Luzern. Gesucht werden zum Beispiel eine Operationsassistentin, eine Pflegefachperson für die Intensivmedizin oder ein psychiatrischer Pflegefachmann.
Schmackhaft gemacht werden die Stellen in der Schweiz mit Schlagwörtern wie «höherer Lohn, prächtige Umgebung oder geringere Arbeitsbelastung als in den Niederlanden» (siehe Printscreen am Ende des Textes).
Das Nettogehalt liege in der Schweiz zwei- bis dreimal höher als in den Niederlanden, wird TMI in der Zeitung zitiert. Zudem höre man oft, dass es mehr Zeit und Raum für pflegerische Aufgaben gebe, was in den Niederlanden aufgrund des Personalmangels nicht mehr möglich sei. Weiter sei das Ausbildungsniveau in der Pflege vergleichbar, sodass niederländische Diplome anerkannt würden.

Lups nutzt EU-Raum seit vielen Jahren

Gemäss Recherchen der «Luzerner Zeitung» schaltet das Luks «selten» und die Hirslanden Klinik St.Anna «nur bei schwer rekrutierbaren Stellen» wie im Operations- oder Intensivmedizinischen Bereich Inserate im Ausland. Beim Luks sind Job-Angebote auf dem Intranet international zugänglich.
«Wir erhalten immer wieder Direkt-Bewerbungen aus dem Ausland. Zuweilen werden uns auch von Personalvermittlern Dossiers von ausländischen Stellensuchenden zugestellt», wird Markus von Rotz, Medien- und Kommunikationsbeauftragter Luks, zitiert. Zu einer Anstellung könne es kommen, sollten Qualifikation, Anforderungen und das Zwischenmenschliche passen. Deutschkenntnisse seien bei ärztlichem Personal «zwingend», bei anderen Berufsgruppen schule man nötigenfalls mit eigenen Kursen nach.
Die Luzerner Psychiatrie sucht aktiver nach ausländischen Fachkräften; hauptsächlich in Deutschland und Österreich. «Wir nutzen den deutschsprachigen EU-Raum seit vielen Jahren für Rekrutierungsaktivitäten», schreibt die Lups auf Anfrage der «Luzerner Zeitung». 30 Personen gewinnt die Lups dadurch pro Jahr.

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Printscreen TMI

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