Neues Problem für Zweisimmen: Medaxo darf nicht übernehmen

Für die Nachfolge des Spitals Zweisimmen gibt es derzeit keine Lösung mehr. Der Kanton will nicht, dass die Medaxo-Gruppe das Spital übernimmt.

, 5. Juni 2024 um 12:00
image
Der Standort der Medaxo in Muri bei Bern. | PD
«Der Verwaltungsrat des Spital STS kann der Übertragung des Spitals Zweisimmen an die Medaxo nicht zustimmen», heisst es in der neusten Mitteilung des Spitals. Der Grund seien «fehlende gesetzliche Grundlagen».
Die Finanzkontrolle des Kantons Bern meldete dem Verwaltungsrat des Spitals Simmental-Thun-Saanenland (STS), dass es keine gesetzliche Grundlage dafür gebe, dass die Medaxo-Gruppe den Spitalstandort Zweisimmen übernehmen könne. Zudem würden offenbar die Finanzkompetenzen des Grossen Rates umgangen.
Eigentlich hatte der Regierungsrat beschlossen, dass das Spital Zweisimmen zum Wert von 1 Franken und einem Finanzierungsbeitrag von 5 Millionen Franken an die Medaxo übertragen werden soll.

Spital sorgt für Weiterbetrieb

Der Verwaltungsrat des Spital STS verlangte darauf von der Berner Gesundheitsdirektion, dass der Kanton als Besitzer diese Übernahme vollziehe und die Spital-AG nicht hafte.
Das passiert nach dem Verdikt der Finanzkontrolle nun aber nicht. Das Spital STS will vorderhand wie bisher für den Weiterbetrieb des Spitals Zweisimmen sorgen.

Umwandlung in Gesundheitszentrum ist dringend

Doch müsse die im Februar sistierte Ausarbeitung für die Umwandlung des Akutspitals Zweisimmen in ein ambulantes Gesundheitszentrum so schnell wie möglich wieder aufgenommen werden, fordert das Spital.
Wie weit eine brisante Freistellung bei der Medaxo ebenfalls eine Rolle spielt bei der Absage der Übernahme, ist unklar.
Der «Sonntagsblick» hatte zuvor gemeldet, dass der medizinische Leiter der Medaxo freigestellt worden sei. Ihm wurde im Kanton Zürich die Berufsausübungsbewilligung entzogen – angeblich wegen eines Formfehlers.
  • spital
  • Spital Zweisimmen
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

Nachhaltig: Bacillol® 30 Sensitive Green Tissues

HARTMANN erweitert sein Portfolio um die nachhaltigen Bacillol® 30 Sensitive Green Tissues. Die Tücher werden aus nachwachsenden Rohstoffen gefertigt und vereinen hohe Wirksamkeit, Materialverträglichkeit und Hautfreundlichkeit. Dabei werden Plastikabfall sowie CO₂-Emissionen reduziert.

image

Neuer Leistungsauftrag für die Oberwaid

Die Klinik Oberwaid ist neu auch mit muskuloskelettaler Rehabilitation auf der Spitalliste der Kantone St. Gallen, Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden. So kann die Oberwaid auch in diesem Fachgebiet grundversicherte Patienten behandeln und leistet einen wichtigen Beitrag in der Region.

image

Zurück in die Vergangenheit: Spitäler wollen Geld vom Kanton

An sich sollten die Kantone ihre Spitäler nicht mehr finanzieren. Doch immer häufiger zahlen die Regierungen trotzdem – und verzerren möglicherweise den Wettbewerb.

image

Luzerner Kantonsspital braucht wohl bald Geld

Die Höhenklinik des Spitals machte 180'000 Franken Verlust - pro Monat. Die Kantonsregierung rechnet damit, dass das Kantonsspital Hilfe braucht.

image

Spital Samedan gehört bald zum Kantonsspital Graubünden

Dadurch werden wohl einzelne Stellen neu ausgerichtet oder aufgehoben. Andererseits dürften in den medizinischen Bereichen rund 20 zusätzliche Stellen entstehen.

image

100 Millionen Franken? Danke, nicht nötig.

Der Kanton Graubünden plante einen Rettungsschirm für notleidende Spitäler und Gesundheits-Institutionen. Die Idee kam schlecht an.

Vom gleichen Autor

image

Stadtspital Zürich setzt auf Allianz Herzchirurgie

Das Triemlispital führt die Zusammenarbeit in der Herzchirurgie mit dem Universitätsspital Zürich und Hoch Health Ostschweiz dauerhaft weiter.

image

Obwalden stellt mehr Ärzte an und bereitet sich aufs LUKS vor

Das Kantonsspital Obwalden erweitert sein Angebot. Und es hat einen Informatik-Fachmann aus dem Spital Nidwalden angestellt.

image

Pflegepersonal ist zufriedener – obwohl es mehr Arbeit hat

Wer redet da dauernd von Notstand? Angestellte in der Pflege äussern sich zunehmend positiv zu ihrer Arbeit. Auch wenn die Belastung steigt.