Neue Hoffnung für Parkinson-Patienten

Bei der Suche nach Parkinson-Biomarker ist es zu einem bedeutenden Durchbruch gekommen.

, 14. April 2023 um 09:15
image
Die Validierung des Biomarkers soll eine neue, biologische Ära in der Parkinson-Forschung einläuten. | zvg
Ein neu entdeckter Test für die Parkinson könnte dazu beitragen, die Krankheit sehr früh zu diagnostizieren und festzustellen, ob eine Person gefährdet ist, an Parkinson zu erkranken. Dies geht aus Forschungsergebnissen hervor, die im Mai im Fachmagazin «The Lancet Neurology» veröffentlicht wird
Parkinson wird durch die Anhäufung von abnormen Proteinen im Nervensystem und Gehirn verursacht, die als Alpha-Synuclein-Aggregate bezeichnet werden. Forscher glauben, dass diese Anhäufung Jahre vor physischen Symptomen wie Zittern oder Muskelsteifheit beginnt.

«Revolutionäre Möglichkeit»

Der neue Test, der Rückenmarksflüssigkeit von Patienten untersucht, kann diese abnormen Proteine lange vor dem Auftreten von Symptomen erkennen. Diese Forschung hat das Potenzial, den Weg für eine frühzeitige Erkennung, Diagnose und Behandlung von Parkinson zu ebnen.
Der sogenannte «Alpha-Synuclein-Seed-Amplification-Assay»-Test (αSyn-SAA) bietet den Forschenden zufolge eine «revolutionäre Möglichkeit». Für die «Michael J. Fox Foundation for Parkinson's Research», die die Forschung unterstützt, ist der Test ein wichtiges Instrument für die Gestaltung von klinischen Studien, die Bewertung von Behandlungsoptionen und die Früherkennung von Krankheiten.

Hoffnung auf zukünftigen Bluttest

Der neue Test hat jedoch noch nicht die endgültige Stufe erreicht, um als Diagnosetest in Spitälern und Praxen eingesetzt zu werden. Dennoch sieht David Eidelberg, Direktor des Center for Neurosciences am Feinstein Institutes for Medical Research in Manhasset, in dem Test einen wichtigen Schritt in der Parkinson-Forschung. Er hofft, dass die aktuellen Forschungsbestrebungen mit einem zukünftigen Bluttest enden wird, der die Parkinson-Diagnose erleichtert.

  • forschung
  • parkinson
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

USZ, CHUV und USB gehören zu Europas forschungsstärksten Spitälern

Seit der Jahrtausendwende haben sich die Patentanmeldungen europäischer Kliniken verdreifacht. Schweizer Häuser spielen vorne mit.

image

Empa-Forschende entwickeln selbsthaftende künstliche Hornhaut

Forschende der Empa und der Universität Zürich haben eine künstliche Hornhaut entwickelt, die künftig Spendergewebe ersetzen könnte.

image

«Eine frühzeitige Blutverdünnung nach einem Schlaganfall ist sicher und wirksam»

Im Interview erklärt Neurologe Urs Fischer, Chefarzt am Inselspital Bern, was die Ergebnisse der CATALYST-Studie für die klinische Praxis bedeuten – und warum alte Leitlinien überdacht werden sollten.

image

Das Ludwig-Institut bleibt in Lausanne

Zehn Jahre nach der Gründung der Partnerschaft mit dem CHUV und der Uni Lausanne wird das Ludwig-Institut in die Universität integriert. Es soll mehr über Immuntherapie und Tumor-Mikroumgebung geforscht werden.

image

«Wir erreichen heute Areale, die früher unzugänglich waren»

Thomas Gaisl vom USZ über Präzisionsgewinne, Patientennutzen und technische Grenzen der robotisch-assistierten Bronchoskopie – das Interview.

image

Internationale Anerkennung für Schweizer Lungenkrebs-Forscherin

Solange Peters, Leiterin der medizinischen Onkologie am CHUV, erhält den Paul A. Bunn, Jr. Scientific Award, eine der höchsten internationalen Auszeichnungen für Lungenkrebsforschung.

Vom gleichen Autor

image

Kantonsspital Glarus verliert GL-Mitglied

Thomas Kühnis, Chef der Finanzen, Informatik und Betriebe, verlässt nach neun Jahren die Geschäftsleitung des Kantonsspitals Glarus.

image

Neue Ärzte-Tarife auf dem Weg zur Genehmigung

Die Tarifpartner beantragen wie geplant die Genehmigung eines Tarifsystems aus ambulanten Pauschalen und Tardoc.

image

Schatten über dem Verkauf des Spitals Flawil

Wurden beim Verkauf des Spitals Flawil die Vertragspartner getäuscht? Mehrere Kantonsparlamentarier verlangen Antworten von der St.Galler Regierung.