Kürzere Wege, freie Flächen: Davos optimiert sein Spital

Das Spital Davos verbesserte sein operatives Ergebnis 2024 deutlich. Doch das strukturelle Defizit ist noch nicht überwunden.

, 26. Juni 2025 um 14:08
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Davos mit seinem Spital (li.)  |  Bild: Jahresbericht Spital Davos AG
Das Spital Davos hatte im letzten Jahr einen Betriebsertrag von 41,8 Millionen Franken und einen Betriebsaufwand von 41,2 Millionen Franken. Dies ergab einen Betriebsgewinn von gut einer halben Million – beziehungsweise eine Ebitda-Marge von 1,3 Prozent; im Vorjahr waren diese Werte noch negativ gewesen.
Bemerkenswert ist, dass in Davos sowohl der Personal- als auch der Sachaufwand leicht gesenkt werden konnte. «Die Richtung stimmt, und der Jahresabschluss 2024 zeigt, dass in der Unternehmung ein hohes Kostenbewusstsein vorhanden ist», kommentiert Verwaltungsratspräsident Tarzisius Caviezel die Entwicklung.

Bauprojekt bis Herbst

Man habe bereits verschiedene Optimierungen umsetzen können. So wurde der Patientenpfad effizienter gestaltet, wodurch wiederum Flächen frei wurden, die nun an Angehörige von Patienten als Gästezimmer vermietet werden können. Auch das Pflegeheim Alberti rückte etwas zusammen, sodass alle Bewohnenden bei gleicher Bettenzahl auf einer Etage zu Hause sind: Dies vereinfacht die Abläufe und schafft ebenfalls neue freie Flächen: Dort soll in diesem Sommer ein Praxiszentrum entstehen.
Am Ende – nach Abschreibungen, Zinsen und Steuern – war das Netto-Ergebnis des gemeindeeigenen Spitals allerdings doch negativ: Der Verlust betrug 2,6 Millionen Franken. Im Vorjahr 2023 hatte das Defizit 3,8 Millionen betragen.
Verwaltungsrat und Spitalleitung suchen daher weiter nach strategischen Lösungen. Dies beinhaltet auch die Erarbeitung eines schlanken Bauprojekts; bis im Herbst dieses Jahres werden nun verschiedene Varianten auf Machbarkeit und Kosten geprüft.
Spital Davos: Jahresbericht 2024.

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