Die Insel Gruppe will innert eines Jahres die Personalkosten um 5 Prozent senken. Folglich werden auch Arbeitsplätze gestrichen – die Rede ist von 200 bis 300 Stellen. Dies melden
Radio SRF wie auch die
«Berner Zeitung» respektive
«Der Bund».
Hintergrund ist eine Mitarbeiter-Information, die an diesem Donnerstag stattfand; das Unternehmen bestätigt die entsprechenden Angaben. Danach will die Spitalleitung bis Mitte 2025 insgesamt 110 Millionen Franken einsparen. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr betrugen die Personalkosten 1,19 Milliarden Franken; sie machten damit 64 Prozent der gesamten betrieblichen Ausgaben aus.
Die verschiedenen Bereiche müssen nun Vorschläge bringen, wie und wo sie sparen wollen. Ein Ziel ist zum Beispiel, dass weniger temporäres Personal eingesetzt werden muss. Auch werde es 2025 kaum mehr Lohn für das Personal geben, so die Leitung gegenüber Radio SRF. Ferner gibt es einen Investitionsstopp bei der Medizintechnologie und bei der IT.
Durststrecke bis 2027
Nachdem die grösste öffentliche Spitalgruppe der Schweiz im letzten Jahr einen Verlust von 113 Millionen Franken vermeldet hatte, setzten sich die Finanzprobleme auch 2024 fort. Im laufenden Jahr sei die Insel Gruppe «tatsächlich schlechter unterwegs als budgetiert»:
Dies sagte Bernhard Pulver, der Verwaltungsratspräsident und -delegierte, Ende Mai zur
BZ. Deshalb werde nun alles geprüft. Ausgeschlossen seien einzig weitere Spitalschliessungen. Ein Personalabbau stehe aber durchaus zur Diskussion, so Pulver – und er konkretisierte dabei: «Sollte es so weit kommen, versuchen wir, ihn hauptsächlich über die Fluktuation zu regeln.»
Laut Informationen von «Berner Zeitung» und «Bund» verzeichnete die Insel Gruppe im ersten Halbjahr ein Minus von rund 60 Millionen Franken. Bernhard Pulver wollte diese Zahl allerdings nicht kommentieren: «Wir budgetierten für das laufende Jahr einen substanziell kleineren Verlust als 2023», so das Statement des Spitalpräsidenten: «Momentan sieht es so aus, als würden wir dieses Ziel nicht erreichen.»
Auf der anderen Seite muss sich die Gruppe darum bemühen, die Patientenzahl wieder zu erhöhen. Der Plan des Verwaltungsrates lässt allerdings auch ahnen, wie lange die Durststrecke etwa sein wird: Er sieht vor, dass 2027 wieder eine schwarze Null erreicht wird.