Höhere Entschädigung für Ostschweizer Ärzte

Da sich die Ärzte mit den Versicherern nicht einigen konnten, hat nun die Regierung die Entschädigung pro Taxpunkt entschieden. Die Abgeltung für frei praktizierende Ärztinnen und Ärzte steigt somit in sieben Kantonen.

, 24. November 2023 um 10:36
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Nach erfolglosen Verhandlungen haben die Kantonsregierungen entschieden. | Freepik
Die frei praktizierenden Ärztinnen und Ärzte in den Kantonen Appenzell Innerrhoden, Appenzell Ausserrhoden, Glarus, Graubünden, Schaffhausen, Thurgau und St. Gallen erhalten neu für ärztliche Leistungen einen Taxpunktwert von 86 Rappen.
Die Ärzte sind sich seit dem Anfang 2019 mit den Krankenversicherern uneinig über die Höhe der Entschädigung. Nach zähen, mehrjährigen und erfolglosen Verhandlungen mit den Versicherern haben die Kantonsregierungen nun beschlossen, den Taxpunktwert von 83 auf 86 Rappen zu erhöhen.
Der höhere Taxpunktwert gilt laut Mitteilung für Leistungen ab dem Jahr 2021. Bis Ende 2018 betrug der Taxpunktwert 83 Rappen. Der Entscheid, für die Jahre 2019 und 2020 keine Nachforderungen zuzulassen, basiert auf der langen Verfahrensdauer.

Höhere Krankenkassenprämien erwartet

Die frei praktizierende Ärzteschaft in der Ostschweiz hatten bisher einen der tiefsten Taxpunktwerte der Schweiz und erzielten das tiefste Arzteinkommen der Schweiz, halten die Kantone in der Mitteilung fest.
Die Erhöhung hat auch Auswirkungen auf die Krankenkassenprämien: Diese werden in den betroffenen Kantonen voraussichtlich zu einer Erhöhung von 0,59 bis 0,75 Prozent führen. Der Kanton argumentiert jedoch, dass damit die Hausarztmedizin gestärkt werde und sich dies kostendämpfend auf das Gesamtsystem auswirke.
Die Entscheide sind provisorisch und können beim Bundesverwaltungsgericht angefochten werden.
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