GZO Spital Wetzikon: Gläubiger-Gruppe will Anleihe verlängern

Damit soll der Verwaltungsrat drei Jahre Zeit gewinnen, um ein Sanierungsprogramm umzusetzen.

, 18. Juli 2024 um 06:35
image
«Aktuell bestehende Negativität»: Das GZO Spital in Wetzikon  |  Bild: PD
Eine «GZO Creditor Group» meldet sich mit einem Vorschlag zur Entspannung der Lage beim Spital in Wetzikon. Die Gruppe von Gläubigern der ausgelaufenen Anleihe beantragt eine Versammlung aller Obligationäre. Ihr Vorschlag: Die Anleihe soll um drei Jahre verlängert werden – wobei der Zinssatz schrittweise erhöht würde, von derzeit 1,875 Prozent bis auf 4,875 Prozent.
«Aus Sicht der GZO Creditor Group wurde die finanzielle Notlage des Unternehmens durch eine ungünstige Fälligkeitsstruktur der Anleihe ausgelöst», so die Erklärung: «Der Spitalbetrieb erwirtschaftet erfreulicherweise weiterhin positive Betriebsergebnisse. Es fehlte bisher primär an der notwendigen Zeit, um das Spital auf eine nachhaltige finanzielle Basis zu stellen.»

Ansporn

Mit der Verlängerung bis Sommer 2027 könnte der Verwaltungsrat die Sanierung angehen und umsetzen und den Fortbestand des Spitals Wetzikon ermöglichen, so die Idee.
Der Zinssatz würde in Halbjahres-Schritten erhöht, was «ein Ansporn für die GZO AG sein (soll), zügig ein Sanierungsprogramm auszuarbeiten und umzusetzen, ohne der aktuell bestehenden Negativität durch die Themen Nachlassstundung, Liquidation oder Konkurs ausgesetzt zu sein.»
Im Hintergrund steht auch, dass die zwölf Trägergemeinden ihre Bereitschaft zur Unterstützung des Spitals signalisiert haben – und dass der Verwaltungsrat den Rechtsstreit mit dem Kanton Zürich vorerst auf Eis gelegt hat.
Bei der «GZO Creditor Group» handelt es sich um eine Gruppe Schweizer Privatinvestoren, die aber nicht namentlich in den Vordergrund treten wollen.
  • GZO Spital wetzikon
  • gzo wetzikon
  • spital
  • Spitalkrise
Artikel teilen

Loading

Kommentar

Mehr zum Thema

image

GZO Spital Wetzikon: Noch eine Gemeinde sendet klares Signal

Soll die Dürnten das Regionalspital mit 3,4 Millionen Franken stützen? In einer Konsultativabstimmung fanden sich fast keine Gegner.

image

Eine Zusammenarbeit, vernetzt wie das Gefässsystem

Wie in den meisten anderen medizinischen Fachbereichen setzt das Spital Lachen auch in seinem Gefässzentrum auf eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit. Sie garantiert den Patientinnen und Patienten eine professionelle und ganzheitliche Diagnostik, Behandlung und Nachbehandlung.

image

«Jetzt handeln»: Spitäler fordern Reform bei Tarifen

Der Spitalverband H+ schlägt Alarm: Ohne Teuerungsausgleich bei den Tarifen gerate die Versorgung aus dem Gleichgewicht. Eine Standesinitiative will Abhilfe schaffen. Doch es gibt Widerstand.

image

GZO: Erste Gemeinde stellt sich klar hinter das Spital

Die Gemeindeversammlung von Fischenthal bewilligte fast einstimmig eine Finanzspritze für das Regionalspital in Wetzikon.

image

CHUV: Zwischen Kostendruck, Wachstum und Investitionsstau

Das Universitätsspital in Lausanne schaffte es 2024 zurück in die Gewinnzone. Es ist offensichtlich ein fragiler Erfolg.

image

Oberengadin: Spital vor dem Umbruch – jetzt sind die Gemeinden gefordert

Trotz Zustimmung in der Bevölkerung scheiterte die Fusion des Spitals Samedan mit dem KSGR. Nun läuft die Zeit davon. Ohne baldige Einigung steht der Spitalbetrieb auf der Kippe.

Vom gleichen Autor

image

Bitte einmischen! – Patientensicherheit neu gedacht

In England sollen sich Angehörige mehr in medizinische Abläufe einbringen: Eine Aktion unter dem Namen «Martha’s Rule» zeigt unerwartete Erfolge bei Sicherheit und Qualität. Jetzt wird die Idee auch in der Schweiz geprüft.

image

Landesspital Liechtenstein: Christian Reize wird Interims-CEO

Die Stelle für die definitive Nachfolge der Spitaldirektion ist weiterhin ausgeschrieben.

image

Spitalplanung: Prio.Swiss geht vor Gericht

Das Bundesverwaltungsgericht soll eingreifen und die Akutspital-Planung von Schwyz zurückweisen. Die Versicherer machen den Kanton zum Musterfall.