Forschende aus Basel präsentieren neue Fakten über Covid-Medikament

Klinische Studien gaben bisher hinsichtlich des Covid-Medikaments Veklury kein schlüssiges Bild. Neue Analysen zeigen nun, welche Patientengruppe davon profitiert.

, 23. Februar 2023 um 12:31
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Veklury war eines der ersten Medikamente, das weltweit zur Behandlung von Covid-19 zugelassen wurde. Wie sich der darin enthaltene antivirale Wirkstoff Remdesivir auf die Sterblichkeit bei hospitalisierten Erwachsenen mit Covid-19 auswirkt, haben seit 2020 mehrere internationale Studien untersucht.
Weil die Ergebnisse widersprüchlich ausfielen, blieb umstritten, wie gut das Medikament wirkt und ob sich sein Nutzen bei einzelnen Patientengruppen unterscheidet.

Daten aus über 40 Ländern

Nun hat ein Forschungsteam der Universität Basel und des Universitätsspitals Basel um den Epidemiologen Matthias Briel die individuellen Daten der Patientinnen und Patienten aus acht randomisierten klinischen Studien gesammelt und neu analysiert.
Es handelt sich dabei um Daten von über 10'000 ungeimpften Patientinnen und Patienten aus über 40 Ländern, die im Spital wegen Covid-19 behandelt worden waren.
Untersucht wurden der Nutzen und die potenziellen Nebenwirkungen des Wirkstoffs sowie die Effekte bei Untergruppen. Ziel war, herauszufinden, welche Patientengruppen gegebenenfalls von Remdesivir profitieren.

Diese Patienten profitieren

Einem Arikel der Universität Basel zufolge, zeigt die Metaanalyse auf, dass Patientinnen und Patienten, die keine oder nur eine konventionelle Sauerstofftherapie erhielten, durch Remdesivir einen signifikanten Überlebensvorteil hatten.
Bei dieser Gruppe verringerte Remdesivir die Sterblichkeit während der vierwöchigen Beobachtungsdauer um rund zwei Prozent, was zu 20 weniger Todesfällen pro 1000 Patienten führte.
Der positive Effekt liess sich aber nicht bei allen Patientengruppen beobachten: «Bei Patientinnen und Patienten mit einer intensiven Beatmungsunterstützung bleibt der Nutzen unklar», wird Alain Amstutz, Erstautor der Arbeit, im Artikel zitiert. Dies könne damit zusammenhängen, dass nur wenige Daten zu dieser Gruppe von Betroffenen vorlagen.

Kaum Nebenwirkungen

Wie Benjamin Speich, ebenfalls Erstautor der Studie, weiter erklärt, führte Remdesivir nicht zu mehr schwerwiegenden unerwünschten Nebenwirkungen im Vergleich zur üblichen Behandlung.
Der Effekt von Remdesivir bei geimpften oder genesenen Personen sowie die Frage nach der Kosteneffektivität von Remdesivir ist noch nicht geklärt.
Die Ergebnisse sind im Fachmagazin «The Lancet Respiratory Medicine» erschienen.
Den Originalartikel von der Universität Basel, Reto Caluori, finden Sie hier.
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