Die Schweizerische Multiple Sklerose Gesellschaft ehrt zwei Persönlichkeiten mit einem Forschungspreis. Die mit 100'000 Franken dotierte Anerkennung geht an Tobias Derfuss und Jens Kuhle. Sie stachen
mit ihren aussergewöhnlichen Beiträgen zur MS-Forschung und mit ihrem grossen Engagement für Betroffene heraus.
Beide sind in der Neurologie am Universitätsspital Basel (USB) tätig und arbeiten eng miteinander zusammen. Sie sitzen beide im medizinisch-wissenschaftlichen Beirat der Schweizerischen MS-Gesellschaft.
- Tobias Derfuss ist klinischer Neurologe mit der Spezialisierung auf Neuroimmunologie. Seit 2010 ist er Professor und Leiter der Poliklinik an der Klinik für Neurologie und Forschungsgruppenleiter am Departement Biomedizin. In seinem Forschungsfokus liegen die Rolle von B-Zellen bei der Entstehung der MS und die Suche nach Autoantikörpern und Autoantigenen.
- Jens Kuhle ist Leitender Arzt der neurologischen Klinik und seit 2019 Professor für Neurologie. Im Jahr 2018 wurde er zum Leiter des Multiple-Sklerose-Zentrums am USB ernannt. Er leitet die Schweizer MS-Kohortenstudie, ein nationales klinisch-akademisches Netzwerk, das sich der Biomarker- und Outcome-Forschung bei MS widmet. Im Rahmen dieser Studie werden über 1'500 MS-Betroffene alle sechs oder zwölf Monate systematisch und standardisiert nachuntersucht und die Daten erfasst und kontrolliert.
Preis für «bahnbrechende Erkenntnisse»
Das Preisgeld von je 50'000 Franken soll in die weitere MS-Forschungsarbeit fliessen, in Projekte, Mitarbeitende und in Instrumente. Der Forschungspreis wurde dieses Jahr zum ersten Mal verliehen und geht nun alle zwei Jahre an eine Forscherin oder einen Forscher aus einem Forschungsinstitut oder einer Klinik. Deren Arbeit in der Grundlagen- oder klinischen Forschung soll dabei «bahnbrechende Erkenntnisse» zur Ätiologie, Patho-Physiologie, Diagnose oder Behandlung der MS erbracht und somit einen bedeutenden Beitrag im Interesse von Menschen mit Multiple Sklerose geleistet haben.