Wolhusen: «Hierarchischer Führungsstil» und «sexistische Äusserungen»

Nun zeigt sich, welche Vorwürfe jüngst zu den Entlassungen am LUKS-Spital Wolhusen geführt haben.

, 25. Juni 2025 um 07:26
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Das Spital Wolhusen. | PD
Vergangenen September erhoben fünf Kaderpersonen des Spitals Wolhusen schwerwiegende Anschuldigungen gegen ihre Vorgesetzten – den Co-Standortleiter und die Leiterin Regionen.
Das Schreiben führte zu einer externen Untersuchung im Spital, das zum Luzerner Kantonsspital (LUKS) gehört, und schliesslich zum Abgang von mehreren Kaderleuten. Unter anderem musste der Chefarzt Medizin des Standortes Wolhusen, der Mitverfasser des Schreibens war, sofort gehen.
Die «Luzerner Zeitung» zitiert nun aus dem vierseitigen Brief. Die wichtigsten Vorwürfe:
  • Hierarchischer Führungsstil: Die beiden Vorgesetzten würden nach dem Motto «Autorität vor Kompetenz und Unfehlbarkeit» führen und «in allen wesentlichen Belangen die Deutungshoheit beanspruchen», heisst es im Brief. Werde diese infrage gestellt, «berufen sie sich auf Weisungsrecht oder drohen implizit oder explizit mit Freistellung».
  • Sexismus: Dem Co-Standortleiter wird vorgeworfen, er habe sich wiederholt sexistisch beleidigend geäussert.
  • Angstmacherei: Oft werde subtil gedroht. Abteilungen seien gegeneinander ausgespielt worden.
  • Schwacher Leistungsausweis.
Die kritisierten Führungskräfte würden sich nicht öffentlich zu den Vorwürfen äussern, schreibt die «Luzerner Zeitung».
Vor zwei Wochen wurde bekannt, dass zwei Ärzte aus den eigenen Reihen – Thomas Orth und Ulf Such – gemeinsam und interimistisch die Führung der Klinik für Medizin übernehmen und dort für Stabilität sorgen sollen.
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