Vom Jura bis ins Tessin: CSS erklärt ihren Netzwerk-Ansatz

Ab Anfang 2026 baut die CSS Gesundheitsnetzwerke in den Kantonen Jura, Appenzell und Tessin auf. Weitere Regionen sollen folgen. Im Jura und Tessin gibt es bereits einen Player.

, 29. August 2025 um 00:06
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Auch im Tessin wird die CSS ab Anfang 2026 mit ihrem integrierten Gesundheitsnetzwerk präsent sein. Hier im Bild Ascona. Bild: Medinside
In dieser Woche gab die CSS bekannt, dass sie ab Januar 2026 mit dem Hôpital du Jura und dem Réseau Médical du Jura ein integriertes Versorgungsangebot starten wird. Damit verfolgt die Versicherung das Ziel, eines der grössten Gesundheitsnetzwerke der Westschweiz aufzubauen – möglicherweise sogar schweizweit.
Bereits zwei Tage nach der Mitteilung zeichnen sich konkrete Ausbaupläne ab: Die CSS plant, das Netzwerk künftig auch in den Kantonen Appenzell und Tessin auszuweiten. Zudem ist ein weiteres Netzwerk für die Region Biel vorgesehen, wie Sabine Betschart, Mediensprecherin der CSS, gegenüber Medinside bestätigt: «Die geplanten Netzwerke in den Kantonen Appenzell und Tessin werden im Januar 2026 lanciert.»
Zu den Partnern in Appenzell und Tessin macht die CSS noch keine Angaben. Die Kasse betont jedoch, dass die geplante Expansion ein wichtiger Schritt sei, um eine engere koordinierte Versorgung für Patientinnen und Patienten in verschiedenen Regionen der Schweiz sicherzustellen.

Konkurrenz ja, nein

Wie im Jura existiert auch im Tessin bereits ein etabliertes Netzwerk: das von Swiss Medical Network gegründete Rete Sant’Anna, die zweite voll integrierte Versorgungsregion der Schweiz nach dem Vorbild des Réseau de l’Arc. Auf die Frage, ob das CSS-Netzwerk eine direkte Konkurrenz darstelle, sagt Alexandre Omont, Direktor des Réseau de l’Arc: «Kommerziell ja, wir teilen die gleiche Region. Operativ unterscheiden wir uns jedoch: Unser Modell wurde von Ärzten für Ärzte entwickelt und belohnt Qualität statt Quantität». Und weiter: «Konkurrenz ist nicht per se negativ – solange sie das System insgesamt voranbringt.»
Sabine Betschart von der CSS sieht es anders: «Nein, wir sehen uns nicht als Konkurrenten, weil wir einen anderen Ansatz als das Réseau de l’Arc verfolgen.» So setze das Unternehmen auf einen Bottom-up-Ansatz, bei dem die Entwicklung gemeinsam mit den regionalen Partnern erfolgt und die spezifischen Gegebenheiten der medizinischen Versorgung vor Ort berücksichtigt werden.
Im Gegensatz zu einem zentral gesteuerten Modell plant die CSS keine Investitionen in neue Strukturen, sodass alle Partner unabhängig bleiben. Zudem ist das Angebot nicht an ein Versicherungsprodukt gebunden, wodurch sich auch weitere Kassen anschliessen können.
Ein weiterer Unterschied betrifft die Art der Partner: «Während im Réseau de l’Arc Privatkliniken eingebunden sind, arbeitet die CSS im Jura (wie auch in Morges) mit öffentlichen Spitälern zusammen, die aufgrund ihres kantonalen Auftrags ein besonderes Interesse daran haben, die Kostenentwicklung zu bremsen.»
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