Der Spitalaustritt ist ein heikler Moment: Oft brauchen die Patienten Medikamente. Immer wieder kommt es dann aber vor, dass Apotheken Probleme haben mit den Spitalaustrittsrezepten: Das betreffende Arzneimittel ist nicht vorhanden, es muss eine Spitalzubereitung hergestellt werden oder es ist schwierig mit Rückfragen bei der verschreibenden Ärztin des Spitals.
Immer noch frei wählbar
Das hat der Schweizerischer Verein der Amts- und Spitalapotheker schon mehrmals festgestellt. Viele Spitäler betreiben deshalb eine öffentliche Apotheke auf ihrem Areal.
Ab nächstem Sommer soll das auch im Stadtspital Zürich Triemli der Fall sein. Alle Patienten können künftig beim Verlassen Spitals ihre Austrittsrezepte direkt in dieser Apotheke einlösen. Dazu verpflichtet sind sie jedoch nicht.
«Konkurrenten» haben sich zusammengeschlossen
Betrieben wird die Apotheke von 34 Mitgliedern des Apothekennetz Zürich, dem Verband Stadtzürcher Apotheken. Sie mieten die Räume im Spital und bauen sie aus.
Die neue öffentliche Apotheke steht auch der Bevölkerung und den Angestellten des Stadtspitals Zürich offen. Allerdings weist der Stadtrat auch auf die alteingesessene Triemli-Apotheke hin, die weiter bestehen bleibt.
Spitäler dürfen nicht verrechnen
Immer mehr Spitäler errichten auf ihrem Boden öffentliche und damit von ihnen unabhängige Spitalapotheken. Der Grund dafür ist, dass es den Spitälern selber nicht erlaubt ist, den Krankenkassen Übergangsmedikation zu verrechnen.
Aus Sicht der Patienten ist eine Apotheke im Spital allerdings von Vorteil. Sie erhalten spezielle Mittel, einschliesslich Spitalzubereitungen, oft schneller als in einer anderen Apotheke. Heikel ist die Konkurrenz zu den bestehenden Apotheken. Sind diese – wie beim Triemli – selber die Betreiber der Apotheke im Spital, ist dieses Problem entschärft.