Sechs Prozent der Spitalpatienten kehren ungeplant zurück

In der Schweiz wurden zuletzt 6,1 Prozent der Patienten kurz nach einem Spitalaustritt erneut hospitalisiert. Im kardiorespiratorischen Bereich könnte sich ein leichter Abwärtstrend andeuten.

, 9. Oktober 2025 um 09:43
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Im Jahr 2023 kam es bei 6,1 Prozent der Patientinnen und Patienten der stationären Akutsomatik zu einem ungeplanten Spitalwiedereintritt. Dies zeigen neue Auswertungen des Qualitätszentrums ANQ. Gegenüber dem Vorjahr gab es also kaum Veränderungen (2022: 6,0 Prozent).
Der ANQ untersuchte für das Jahr 2023 insgesamt 831’000 Austritte aus 173 akutsomatischen Spital- und Klinikstandorten.
Medizinische Patientenkohorten weisen dabei jeweils tendenziell höhere Raten auf als chirurgische. Die höchsten Werte wurden im kardiorespiratorischen Bereich erreicht, wo die Rehospitalisationsraten bei knapp 11,7 Prozent lagen; auch hier zeigte sich gegenüber dem Vorjahr nur eine minimale Veränderung (2022: 11,8 Prozent).
Allerdings vermuten die ANQ-Analysten, dass da mehr sein könnte: Verglichen mit 2021, als die Rate 12,2 Prozent erreichte, ist der neue Wert doch spürbar tiefer. «Die kommenden Jahre werden zeigen, ob es sich hierbei um einen echten Abwärtstrend handelt», so der Kommentar.
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Wiedereintritte nach Patientengruppen  |  Quelle/Tabelle: ANQ
Die Zeit bis zur erneuten Hospitalisation lag bei durchschnittlich rund 12 Tagen. Je nach Patientengruppe schwankte die Spanne zwischen 11,5 Tagen (chirurgisch/gynäkologische Kohorte) und 13 Tagen (kardiorespiratorische Kohorte).
103 der 173 betrachteten Spitäler hatten Rehospitalisationsraten, die wegen ihrer Patientenpopulation zu erwarten waren. 44 Standorte wiesen niedrigere Raten auf, 26 Standorte lagen über der erwarteten Norm.
Auch hier gilt: Die Werte der meisten Institutionen verändern sich kaum. Bloss «ein sehr geringer Anteil ist wiederholt auffällig», schreibt der ANQ.

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