Prompt (beziehungsweise Frage) an ChatGPT: Stell dir vor, du musst den Angestellten einer Gesundheitsorganisations kurz erklären, was «ChatGPT AI Solutions for Healthcare» ist: Was nützt es?
Antwort:
Typische Gesundheits‑Use Cases
- Automatisierung administrativer Aufgaben: z. B. klinische Dokumentation, Claims‑Bearbeitung, Termin‑ und Patientenkommunikation.
- Patienten‑ und Ergebnis‑Analyse: Besuchsnotizen oder elektronische Gesundheitsakten werden automatisch zusammengefasst oder relevante Daten für klinische Entscheidungen extrahiert (z. B. Screening‑Kandidaten, Diabetes‑Monitoring).
- Assistenzsysteme für Behandler: Virtuelle Chatbots für Patientenfragen, Diagnoseunterstützung, Medikamentenhinweise, Übersetzung oder Gesundheitsaufklärung.
📊 Warum nutzen Gesundheitseinrichtungen dieses Angebot?
- Zeiteinsparung & Effizienz: Dokumentation, Abrechnungen, Patientenkommunikation werden bei weniger manueller Arbeit beschleunigt.
- Bessere Entscheidungen durch Kontext‑Verarbeitung: KI hilft beim schnellen Zusammenführen und Interpretieren komplexer medizinischer Daten.
- Sicherheit & Compliance-Gewährleistung: Datenschutz ist zentral – keine Trainingsnutzung sensibler Daten, separate Verschlüsselung.
- Individualisierbarkeit & Skalierbarkeit: Eigene GPT‑Modelle, Integration in bestehende Systeme (z. B. Google Drive, EPD).
Prompt: Was bedeutet das für eine Arztpraxis in der Schweiz? Wie kann sie das nutzen? Berücksichtige dabei die regulatorischen Anforderungen.
Für eine Arztpraxis in der Schweiz ist die Nutzung von «ChatGPT AI Solutions for Healthcare» grundsätzlich möglich, aber nur unter bestimmten Voraussetzungen, insbesondere was Datenschutz, medizinische Verantwortung und regulatorische Vorgaben betrifft.
Potenzielle Einsatzmöglichkeiten
Eine Schweizer Arztpraxis könnte mit ChatGPT zum Beispiel folgende Aufgaben angehen:
Wichtige Einschränkungen & Voraussetzungen in der Schweiz
1. Datenschutz – besonders sensibel im Gesundheitswesen. Das Bundesgesetz über den Datenschutz verlangt:
- Speicherung und Verarbeitung besonders schützenswerter Daten (Gesundheitsdaten) nur mit ausdrücklicher Einwilligung oder klarer gesetzlicher Grundlage.
- Keine Datenübertragung ins Ausland ohne Schutzäquivalenz – was bei US‑Diensten (wie OpenAI) nicht automatisch gegeben ist.
- Eine Verarbeitung durch ChatGPT ist nur erlaubt, wenn: Daten anonymisiert oder pseudonymisiert sind; wenn keine Patientenidentifizierenden Informationen (Name, Geburtsdatum, etc.) in den Prompt gelangen. Es sei denn, es liegt eine spezielle vertragliche Absicherung (Auftragsverarbeitervertrag) vor.
2. Medizinische Verantwortung. ChatGPT ist kein Medizinprodukt und nicht CE-zertifiziert.. Es darf nicht zur klinischen Entscheidungsfindung eingesetzt werden (z. B. Diagnose, Therapieplanung).
3. Technische Integration. Die Praxis müsste bei Nutzung von API oder GPTs eine eigene Infrastruktur bereitstellen, zum Beispiel ein lokales Webinterface, das Pseudonymisierung übernimmt. Oder eine Zwischenschicht (Middleware), die steuert, was an OpenAI gesendet wird. Eine ollständige Cloud-Verarbeitung mit realen Patientendaten wäre datenschutzrechtlich derzeit unzulässig, ausser mit anonymisierten Daten.
Wenn du möchtest, kann ich dir ein konkretes Szenario für eine Hausarztpraxis in der Schweiz entwerfen (inkl. technischer Umsetzung und rechtlicher Einschätzung). Sag einfach Bescheid.
Prompt: Ja, bitte ein konketes Szenario für eine Gruppenpraxis in der Schweiz.
Antwort: Hier ist ein konkretes, datenschutzkonformes und praxisnahes Szenario für den Einsatz von ChatGPT AI Solutions for Healthcare in einer Gruppenpraxis in der Schweiz.
🔧 Praxisprofil
- Gruppenpraxis mit 5 Hausärzten und -ärztinnen, 2 MPAs, 1 med. Sekretärin. Nutzung eines PVS (Praxisverwaltungssystems) wie Mediway, Vitomed, Turimed. Regelmässig Kontakt mit älteren Patient:innen, chronisch Kranken, Kindern. Hohe Belastung durch Dokumentation, Standardkommunikation und interne Organisation.
Beispiel: KI-Assistenz für Patientenbriefe
Nach einem Check-up soll ein Brief an eine Patientin formuliert werden.
Prompt an ChatGPT:
«Formuliere ein Schreiben an eine 60-jährige Patientin zur Nachkontrolle. Es wurde eine Hypertonie festgestellt, wir empfehlen Bewegung und salzarme Ernährung. Kein akuter Handlungsbedarf.»
Antwort (datenschutzkonform, da keine Patientendaten übertragen werden).
«Sehr geehrte Frau [Nachname],
Bei Ihrer letzten Konsultation konnten wir erhöhte Blutdruckwerte feststellen. Wir empfehlen daher eine erste Anpassung Ihrer Lebensgewohnheiten – insbesondere mehr Bewegung im Alltag sowie eine salzarme Ernährung…»
Beispiel: Medizinische Entscheidungshilfe – nicht für Diagnosen
Prompt:
«Welche Differentialdiagnosen sollte man bei plötzlicher Dyspnoe ohne Fieber bei älterem Patienten in Betracht ziehen? Liste, geordnet nach Dringlichkeit.»
Antwort:
Lungenembolie; Akutes Herzversagen; COPD-Exazerbation; Pneumothorax; Anämie; Angstattacke.
Welche Alternativen gibt es?
- Eigene GPT’s (Custom GPTs): Dort werden praxisinterne Vorlagen direkt eingebaut.
- Integration in die Praxissoftware, z.B. über API-Plugin.
- Nutzung von Schweizer KI-Anbeitern, z.B. AlpineAI, Swiss GPT.
Prompt: Was sind die Nachteile, wenn eine Schweizer Arztpraxis ChatGPT oder vergleichbare KI-Lösungen einsetzt?
Gute Frage – es gibt tatsächlich mehrere relevante Nachteile und Risiken, wenn eine Schweizer Arztpraxis ChatGPT oder vergleichbare KI-Lösungen einsetzt, selbst bei Einhaltung formaler Anforderungen. Hier eine ehrliche und differenzierte Übersicht:
⚠️ Hauptnachteile und Risiken für eine Arztpraxis in der Schweiz
1. Datenschutz-Risiko bei Unachtsamkeit
Auch bei gutem Willen kann es passieren, dass jemand versehentlich personenbezogene Patientendaten in einen Prompt schreibt. Das ist dann ein klarer Verstoss gegen Datenschutzgesetz.
▶︎ Beispiel: MPA schreibt aus Versehen: «Herr Beat Müller, 62 Jahre, Diabetiker, hat …» → klarer Datenschutzverstoss.
Fazit: Mitarbeitende brauchen sehr klare Regeln und Schulungen.
2. «Halluzinationen» – also falsche Antworten
GPT-4 und andere Modelle liefern medizinisch plausibel klingende, aber falsche Inhalte liefern – mit erfundene Studien, überholten Empfehlungen et cetera
(mehr).
▶︎ Besonders heikel bei medizinischen Richtlinien, Medikamenteninteraktionen, komplexen Differentialdiagnosen
Risiko: Wer sich zu sehr auf KI verlässt, kann Patienten gefährden.
3. Rechtlich kein Medizinprodukt
ChatGPT ist kein zertifiziertes Medizinprodukt. Das bedeutet: Keine Haftung durch OpenAI, die Praxis trägt die volle Verantwortung für falsche Entscheidungen.
▶︎ Beispiel: Ein Assistenzarzt nutzt GPT für Therapieempfehlung. Dies führt zu einer Fehldiagnose → rechtlich heikel für die Praxis.
4. Keine direkte Integration in Praxissoftware
ChatGPT (Enterprise/API) ist nicht direkt in Schweizer Praxisverwaltungssysteme eingebunden. Das bedeutet: Es gibt keinen direkten Zugriff auf die EPD, keine automatische Dokumentation und Medienbrüche.
Der Einsatz ist also mit Extra-Aufwand und potenziellen Fehlerquellen verbunden.
5. Regulatorische Grauzonen
Derzeit fehlen klare Empfehlungen etwa von FMH, Medidata und den Gesundheitsdirektionen. Es gibt keine KI-Leitlinie für Arztpraxen, etwa durch das BAG. Wer KI heute einsetzt, bewegt sich (noch) in einem Graubereich ohne Rechtssicherheit.
6. Akzeptanz im Team
Mitarbeitende (MPAs, Ärzte und Ärztinnen) müssen offen dafür sein. Heute fehlt das Vertrauen oft – oder es wird übermässig vertraut. Schulung und Akzeptanzaufbau wiederum kosten Zeit.
Hinweis: Die Antworten von ChatGPT wurden nach Fehlern durchsucht sowie teilweise leicht gekürzt und redigiert (aber lediglich im Sinne von Effizienz und leichterer Lesbarkeit). Am Kern der Aussagen sollte möglichst wenig verändert werden.