Mit KI in den Papierkrieg: HIN lanciert neue Plattform

Ärzte-Informatikanbieter HIN tut sich mit dem Startup AlpineAI zusammen. Ziel: den medizinischen Alltag mit Künstlicher Intelligenz entlasten.

, 27. Juli 2025 um 23:17
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KI-Symbolbild: Medinside (mit Midjourney)
Das Praxis-Informatikunternehmen HIN tut sich mit dem Unternehmen AlpineAI zusammen, um KI-Lösungen für die Gesundheitsbranche in der Schweiz zu entwickeln: HIN AI soll alltagstauglich und verlässlich sein – «ohne Kompromisse bei Datenschutz und Informationssicherheit», so Lucas Schult, der CEO von HIN.
Mit den AI-Services soll insbesondere dem Dauerwunsch der Branche nach Entlastung bei administrativen Aufgaben entsprochen werden.
Eine erste Lösung heisst «Swiss HealthAssist»: Es wird unter anderem die effiziente Gesprächsdokumentation, die Erstellung strukturierter Berichte sowie die Zusammenfassung wissenschaftlicher Fachliteratur ermöglichen.
So wird beispielsweise der sogenannte «Listener» Gespräche transkribieren und dann automatisiert weiterverarbeiten. Die Grundidee: Die Ärzte, Ärztinnen oder Betreuer reden mit den Patienten – und parallel dazu verhilft der «Listener» zu Therapieprotokollen, Berichten und Verlaufsdokumentationen.

Nötig: HIN-Login

Swiss HealthAssist stehe kurz vor der Lancierung, teilt HIN-Sprecher Philipp Senn mit. Ein Go-Live soll im Spätsommer erfolgen. Weitere Anwendungen und Angebote folgen danach schrittweise.
Das Angebot richtet sich exklusiv an HIN-Mitglieder, benötigt wird also ein HIN-Login für den Zugriff. Man sei aber offen für die Zusammenarbeit mit weiteren Akteuren, zumal mit Primärsystemanbietern.
Denn in der Tat dürfte eine breite Integration von Bedeutung sein, um interprofessionelle Zusammenarbeit und optimale Innovation zu ermöglichen.
Partner Alpine AI steht auch hinter SwissGPT, einer Schweizer Antwort auf ChatGPT. Bei Clienia in Littenheid hat Alpine AI bereits «Clienius» installiert, eine KI-basierte Lösung, die Patientengespräche dokumentiert und an das Klinikinformationssystem übermittelt.
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