Zürich: Zusammenschluss in der Psychiatrie

Ab dem 1. Januar 2016 wird der Kinder- und Jugendpsychiatrische Dienst des Kantons Zürich in die Psychiatrische Universitätsklinik Zürich (PUK) integriert. Dies ist der erste Schritt zur Verselbstständigung der PUK.

, 22. Dezember 2015 um 09:17
image
Die Psychiatrische Universitätsklinik Zürich (PUK) bietet mit der Integration der Kinder- und Jugendpsychiatrie ab dem 1. Januar 2016 neu ambulante, tagesklinische und stationäre psychiatrische Behandlungen für Patientinnen und Patienten aller Altersgruppen an. 
Der Kinder- und Jugendpsychiatrische Dienst des Kantons Zürich (KJPD) wird unter dem Namen Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie zur vierten Klinik der PUK. «Damit kann die PUK kontinuierliche Behandlungen auch am Übergang vom Jugendlichen- ins Erwachsenenalter für alle Patientinnen und Patienten gewährleisten», schreibt die Zürcher Gesundheitsdirektion in einer Mitteilung
Sie nennt diese Vorteile des seit eineinhalb Jahren geplanten Zusammenschlusses: 

  • Brüche in der Behandlungskontinuität werden vermieden.
  • Wissenstransfer zwischen den beiden bisher getrennten Bereichen. 
  • Neue Möglichkeiten zum Abbau von Engpässen in der stationären jugendpsychiatrischen Versorgung.
  • Vernetzung von Lehre und Forschung, was breitere Studien- und Ausbildungsansätze ermöglicht. 
  • Forschende aus beiden Bereichen können Infrastruktur besser nutzen. 
  • Das breitere Versorgungs- und Forschungsangebot eröffnet neue Möglichkeiten für die Ausbildung verschiedener Berufsgruppen.  

Verselbstständigung in zwei Jahren

Der Zusammenschluss von KJPD und PUK ist zugleich auch ein Vorbereitungsschritt für die Verselbstständigung der PUK als öffentlich-rechtliche Anstalt, die voraussichtlich in zwei Jahren erfolgen wird. Die PUK und der KJPD erreichen laut Gesundheitsdirektion mit ihrem Zusammenschluss «eine Grösse und Bedeutung, die der verselbstständigten universitären Klinik ein langfristig erfolgreiches Bestehen sichert».  
Der KJPD bietet ambulante, tagesklinische und stationäre psychiatrische Versorgungsleistungen für Kinder und Jugendliche im ganzen Kanton Zürich. Er betreibt mit knapp 400 Mitarbeitenden acht ambulante Stellen, eine Poliklinik, drei Tageskliniken, Akutstationen für Jugendliche sowie eine Kinderstation. 
Die PUK stellt die psychiatrische Grundversorgung für die Einwohner in der Stadt und im Grossraum Zürich sicher. Der grösste Spezialbereich ist die forensische Psychiatrie. Die PUK betreibt auch Lehre und Forschung sowie Aus- und Weiterbildung. Es werden rund 1'600 Mitarbeitende beschäftigt. 
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Weniger Regionalpolitik, mehr Tech: Wie das Spital neu gedacht werden soll

H+ will das Ende von Spitaltraditionen. Mit einer PwC-Studie skizziert der Verband ein Krankenhaussystem, das sich von regionaler Politik und bisheriger Planung verabschiedet – und zehntausende Stellen einspart.

image

Neue Allianz für mentale Gesundheit

Der Spitalverbund Appenzell Ausserrhoden (SVAR) und der Krankenversicherer CSS lancieren gemeinsam ein neues Angebot im Bereich der integrierten Versorgung.

image

Gericht stoppt Thurgau: Zürcher Reha-Planung tritt in Kraft

Das Bundesverwaltungsgericht ist auf die Beschwerde des Kantons Thurgau gegen die Zürcher Spitalliste 2023 Rehabilitation nicht eingetreten. Damit kann der Kanton Zürich seine neue Reha-Planung nun vollständig umsetzen.

image

GZO Spital Wetzikon: Querschüsse vor der Abstimmung

Offenbar kritisiert die Zürcher Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli kurz vor der Abstimmung mangelnde Transparenz der Spitalleitung und bekräftigt: Unterstützung vom Kanton gibt es nicht.

image

Spital Männedorf will sich Zukunft mit Mietwohnungen sichern

Das Spital baut eine Villa um und vermietet sie an Gutbetuchte. Die Mieteinnahmen gehören zur Finanzstrategie.

image

«Nicht aus Spargründen» - KJPD und Klinik Sonnenhof fusionieren

Die Fusion der Stiftung Kinder- und Jugendpsychiatrische Dienste St.Gallen und der Klinik Sonnenhof erfolgt nicht aus Spargründen, sondern um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden.

Vom gleichen Autor

image

Pflege: Zu wenig Zeit für Patienten, zu viele Überstunden

Eine Umfrage des Pflegeberufsverbands SBK legt Schwachpunkte im Pflegealltag offen, die auch Risiken für die Patientensicherheit bergen.

image

Spital Frutigen: Personeller Aderlass in der Gynäkologie

Gleich zwei leitende Gynäkologen verlassen nach kurzer Zeit das Spital.

image

Spitalfinanzierung erhält gute Noten

Der Bundesrat zieht eine positive Bilanz der neuen Spitalfinanzierung. «Ein paar Schwachstellen» hat er dennoch ausgemacht.