Vor wenigen Monaten starb Laura Levis im Alter von 34 Jahren nach einem schweren Asthmaanfall. Ihr Ehemann, der Autor Peter DeMarco, gedenkt seiner Ehefrau seither auf
Facebook.
Zu den Einträgen gehört auch ein offener
Dankesbrief ans Personal des
CHA Cambridge Hospital in Boston, wo Laura Levis die letzten Tage ihres Lebens verbrachte. Die
New York Times griff den Brief auf und trat damit eine virale Lawine los. Das Schreiben berührte tausende Leser und regte sie zu Kommentaren an. Zum Jahresende gibt die New York Times bekannt, dass der Beitrag zum meistgelesenen des Jahres 2016 auf ihrem
Gesundheitsblog «Well» geworden ist.
Alle Namen im Gedächtnis
Der Brief ist ein einziger grosser Tribut an Ärzte und Pflegepersonal. DeMarco schreibt, dass er sich an die Namen jedes einzelnen medical professional erinnere, der seine Frau im Spital gepflegt habe. Alle hätten Laura mit so viel Professionalität, Freundlichkeit und Würde behandelt, dass ihm sämtliche Namen im Gedächtnis geblieben seien. Selbst als Laura ausser Bewusstsein war, hätten sie sich für die Schmerzen entschuldigt, den sie erzeugten, wenn sie ihr eine Spritze verabreichten.
Katze im Krankenzimmer
DeMarco beschreibt auch das ausserordentliche Mitgefühl, welches das Personal ihm und seiner Familie gegenüber in den sieben schwierigsten Tagen seines Lebens entgegenbrachte: «Wie hätte ich ohne Sie die Kraft gefunden, diese Woche zu überstehen?».
Sogar Laura Levis' Vater, der selbst Arzt ist, sei in die therapeutischen Diskussionen einbezogen worden. Er dankt dem Personal, dass es bereit war, die Spitalregeln zu brechen, damit die Katze des Ehepaars der Patientin einen letzten Besuch abstatten konnte.
Eine Stunde zu zweit
Speziell dankt De Marco zwei Pflegefachfrauen, Donna und Jen, welche ihm eine einmalige letzte Stunde zusammen mit seiner Frau ermöglichten. Er fragte die Pflegerinnen, ob sie ihm helfen könnten, für ihn ein Liegebett neben Lauras Bett zu stellen. Stattdessen platzierten sie Laura auf ihrem Bett so auf eine Seite, dass DeMarco sich neben sie legen konnte. Donna und Jen zogen den Vorhang, dimmten das Licht und gewährten dem Paar eine volle Stunde ungestört zu zweit.
Dankbarkeit in dunklen Stunden
«Peters Brief handelt nicht nur von seiner Frau, der Rolle des Gesundheitspersonals oder von Trauer - obschon es um alle diese Dinge geht», schreibt Tara Parker-Pope, Redaktorin von «Well». Das eigentliche Thema sei Dankbarkeit, die man auch in dunkelsten Stunden empfinden könne.