Dopingfahnder in die Irre zu führen, hat in manchen Ländern offenbar System. Dabei ist den Sport-Funktionären jedes Mittel recht, wie das Beispiel des Spitzensportlers Danil Lysenko zeigt. Der Hochspringer galt in der internationalen Szene als grosser Hoffnungsträger.
Um Dopingkontrollen zu umgehen, erfanden russische Leichtathletik-Funktionäre ein Spital, erstellten dafür eine eigene Webseite – und fälschten medizinische Akten. Dies berichten
die Zeitungen von Tamedia (Abo). Denn Lysenko hatte einen Dopingtest verpasst und «vergessen», Angaben über die Kontrollen zu melden.
Lysenko wurde nicht detailliert informiert
Aufgeflogen sind die Manipulationen, weil es Ungereimtheiten gab: Denn die Sportfunktionäre informierten den Weltklasse-Hochspringer nicht über die entscheidenden Details. Als Lysenko beispielsweise selbst das «Spital» besichtigten wollte, stand er vor einem abgerissenen Gebäude.
Die involvierten Funktionäre wurden in der Zwischenzeit bereits für mehrere Jahre gesperrt. Auch Personal der russischen Antidopingagentur soll im Fall involviert gewesen sein. Die Karriere des Hochspringers dürfte jedenfalls beendet sein: Danil Lysenko wartet noch auf einen entsprechenden Entscheid.