Bei vielen chirurgischen Eingriffsarten sinkt die Infektionsrate. Dies zeigen am Mittwoch veröffentlichte Zahlen des Nationalen Vereins für Qualitätsentwicklung in Spitälern und Kliniken (ANQ). Seit Messbeginn im Jahr 2011 gingen die Infektionsraten bei sieben der erfassten Eingriffe signifikant zurück. Dies bei folgenden Operationen:
- Appendektomie (Blinddarmentfernung)
- Elektive Hüftgelenksprothesen
- Hernienoperation (Leistenbruchoperation)
- Herzchirurgie (Alle Eingriffe)
- Laminektomien mit und ohne Implantat (Wirbelsäulenchirurgie)
- Magenbypassoperation
Die Messergebnisse 2016-17 bestätigen laut ANQ diese positive Entwicklung.
Bei einer einzigen der 14 erfassten Eingriffe steigt die Infektionsraten seit Jahren stetig an. Es handelt sich dabei um Rektumoperation (Enddarmoperation). Die Gründe dafür seien nicht bekannt, schreibt ANQ. Abklärungen seien notwendig.
So entwickeln sich die Infektionsraten bei den einzelnen Eingriffen. Grafik: ANQ/ zvg
Schwarze Schafe unter den Spitälern
Unter dem Strich sinkt die Gesamtinfektionsrate deutlich. Gleichwohl weisen die beteiligten Spitäler bei den risikobereinigten Infektionsraten im direkten Vergleich nach wie vor sehr unterschiedliche Resultate auf. Das Gleiche gilt für die Überwachungsqualität: Diese sei insgesamt gut - bei einigen Spitälern ist sie jedoch ungenügend, wie die Statistiker bei Kontrollbesuchen festgestellt haben.
ANQ konstatiert zudem Verbesserungsmöglichkeiten bei der postoperativen Antibiotikaprophylaxe. Viele Patienten erhielten diese zu spät.