Warum immer mehr 18-Jährige Schulden bei der Krankenkasse haben

Eltern, welche die Krankenkassen-Prämien ihrer Kinder nicht zahlen, bereiten diesen eine böse Überraschung zum 18. Geburtstag: Die Kinder müssen die Schulden übernehmen.

, 4. Dezember 2019 um 14:12
image
  • versicherer
  • politik
  • krankenkassenprämien
Immer mehr 18-Jährige beginnen ihre Volljährigkeit mit einem Berg Schulden – Schulden bei ihrer Krankenkasse. Weil ihre Eltern es versäumt haben, die Krankenkassen-Prämien der Kinder zu bezahlen. Gemäss einem Bericht des «Tages-Anzeigers» zählt der Dachverband der Schuldenberatungsstellen bereits 75 bis 100 solche Fälle pro Jahr. Daneben dürfte es eine grosse Dunkelziffer geben.

Probleme bei der Wohnungs- und der Stellensuche

Dass die Jungen mit 18 Jahren selber für allfällige Prämien-Schulden bei ihrer Krankenkasse geradestehen müssen, ist gesetzlich so geregelt. Doch die Schulden lasten schwer: Weil die Jugendlichen ins Betreibungsregister eingetragen werden, haben sie Mühe bei der Wohnungssuche oder bei einer Anstellung. Sie können auch nicht zu einer anderen, allenfalls günstigeren Kasse wechseln, weil das erst möglich ist, wenn alle Schulden bezahlt sind.
Nun soll der Bundesrat aufgrund eines Vorstosses aus dem Parlament das Gesetz ändern: Kinder sollen nicht mehr darunter leiden, dass ihre Eltern die Krankenkassen-Prämien nicht bezahlt haben. Wann das Gesetz geändert wird, ist noch nicht klar.
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Prio.Swiss: Felix Gutzwiller ist sein eigener Nachfolger

Im Sommer suchte der Krankenkassen-Verband noch einen neuen Präsidenten. Nun verlängert er das Präsidium von Felix Gutzwiller auf unbestimmte Zeit.

image

Beschwerde gegen das SIWF: Der medizinische Nachwuchs verliert die Geduld

Eine Gruppe von Nachwuchsmedizinern geht vor das Bundesverwaltungsgericht: wegen «ungerechtfertigter Verzögerung» bei der Vergabe von Facharzttiteln.

image

Für Apotheken wird der Verkauf von Medikamenten der Kategorie B einfacher

Die Apotheken sollen nicht unter der Umteilung der Arzneimittel-Kategorien leiden. Der Bundesrat erleichtert ihnen deshalb die obligatorische Dokumentation.

image

Suva soll Asbestopfer-Fonds mitfinanzieren

Die Stiftung Entschädigungsfonds für Asbestopfer (EFA) hat zu wenig Geld. Nun könnte es Unterstützung von der Suva geben.

image

Bundesrat bewilligt Tardoc und Pauschalen - Chirurgen sind «bestürzt»

Der Bundesrat will das neuen Tarifsystem mit einigen Änderungen im Januar einführen. Die FMCH prangert die Pauschalen erneut als teilweise gesetzeswidrig an.

image

Krankenkassen: Gezielte Empfehlungen sollen künftig erlaubt sein

Bisher dürfen Krankenversicherungen ihre Kunden nicht je nach ihrer Erkrankung über geeignete Massnahmen informieren. Das soll anders werden.

Vom gleichen Autor

image

«Das Inselspital ist noch lange nicht über den Berg»

Das Inselspital wartete mit guten Meldungen auf. Doch der Insel-Kritiker Heinz Locher gibt keine Entwarnung.

image

So entgehen Sie dem Hochstapler-Syndrom

Viele Ärztinnen und Ärzte überfordern sich – und glauben dann selber, dass sie über ihrem Können spielen. Das ist schlecht für die Psyche.

image

Im Schaufenster stehen vor allem unwirksame Medikamente

Bieler Ärzte schlagen eine neue Etikette für rezeptfreie Arzneimittel vor. Sie soll zeigen, wie verlässlich die Wirksamkeit nachgewiesen worden ist.