Der Versuch läuft ja bereits zwischen einigen Spitälern der Tessiner Kantonsspital-Gruppe EOC. Im Mai wurde obendrein bekannt,
dass die Insel Gruppe ihre Spitäler ebenfalls per Luftweg verbinden will
Die Grundidee: Das Spitalpersonal soll Medikamente, Labor- und Blutproben mit Drohnen hin- und hersenden. In Bern beispielsweise werden das Zentrum für Labormedizin und die Spitalpharmazie (zentral im Inselspital untergebracht) auf dem Luftweg mit den anderen Gruppen-Spitälern verbunden: Tiefenau, Aarberg, Münsingen, Belp, Riggisberg.
Im Schweizer Test betreibt die Post diese Fluggeräte; aber grundsätzlich konstruiert wird das System von der Firma
Matternet in Kalifornien. Das Startup-Unternehmen aus dem Silicon Valley hat inzwischen Lande- und Lade-Stationen für die Spital-Drohnen entwickelt. Und seit dieser Woche präsentiert sie diese in einem hübschen Film.
Sehen Sie selbst: Die Zukunft der Medikamenten- und Proben-Transporte?
Eine Idee dabei: Einmal eingerichtet, sollen sich die Fluggeräte auf ihren Fix-Landeplätzen stets selber aufladen.
Die Schweiz erscheint damit auch als globale Pionierin dieser Entwicklung. Sie werde «das erste Land in der entwickelten Welt mit permanenten Drohnen-Netzwerken, bei denen Drohnen gleich neben internationalen Airports durch einen städtischen Luftraum fliegen»: So schilderte das Silicon-Valley-Fachorgan
«Fast Company» die Sache.
Matternet meldete dabei auch, dass ein erster Spital-Drohnen-Verbund in der Schweiz noch in diesem Jahr seinen vollen Betrieb aufnehmen soll. Und dass im nächsten Jahr dann ein ganzes Netzwerk von Spital-Drohnen beziehungsweise Drohnen-Spitälern entstehen soll. Dazu richtete das Tech-Unternehmen ein Mitarbeiterteam in Zürich ein.
Der erste Versuch lief im Tessin, wo die Standorte der Kantonsspital-Gruppe EOC über Drohnen verbunden sind. Auf dem Luftweg sendet das Personal also beispielsweise Laborproben vom Ospedale Italiano zum Ospedale Civico in Lugano.
Denn eben: Immer noch nutzen viele Spitäler oft Taxis für rasche Spezialsendungen. Das ist nicht nur ökonomisch suboptimal – es kann bei Notfallsendungen auch kritisch werden.