Unispital-Direktor wird massiv bedroht

Das Unispital Lausanne (CHUV) wird derzeit von anonymen Bedrohungen angegriffen. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft.

, 15. April 2019 um 08:30
image
  • universitätsspital lausanne
  • spital
Seit einigen Monaten sieht sich das Lausanner Unispital (CHUV) mit anonymen Mailings und Drohungen konfrontiert. Die elektronischen und physischen Nachrichten verunglimpfen die Finanzlage, die Personalpolitik oder die «fast grenzenlosen» Ambitionen des Managements. Das CHUV bezeichnet in einer Mitteilung die Vorgänge als «einzigartig in der Geschichte des Spitals».
Ein Schreiben richtet sich auch direkt an Oliver Peters, den stellvertretenden Generaldirektor. «Es wäre klug, wenn Sie das CHUV schnell auf eigene Faust verlassen». Die Ankündigung, sich zurückzuziehen, müsse bis Ende März vorliegen. «Wir werden nicht zögern, andere Mittel einzusetzen», steht im Schreiben weiter. 

Untersuchung bereits im Gange

Die Direktion des Unispitals sei offen für Kritik und «vernünftige Debatten», heisst es. Doch diese «orchestrierte Kampagne» sei inakzeptabel. Das Management habe sich nun entschieden, eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft einzureichen. Derzeit läuft eine Untersuchung, mit dem Ziel, die Autorenschaft der Briefe zu ermitteln.
Am Anfang habe das Centre Hospitalier Universitaire Vaudois die Geschichte intern geschafft. Aber innerhalb weniger Monate sei es persönlich und jetzt öffentlich geworden. Das CHUV schliesst nicht aus, dass Mitarbeitende Teil dieses «Collectif SOS Hôpital» sind.

Schreiber verfügt über interne Verbindungen

Die Verunglimpfung findet in einem turbulenten politischen Kontext statt. Es stehen wichtige Veränderungen an und es laufen Diskussionen über die künftige Governance am CHUV. Die Texte wurden von jemandem verfasst, der zu schreiben weiss, der über politische Beziehungen verfügt und eine interne Verbindung zum Unispital aufweist. 
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Effiziente Desinfektion: Plastikfrei & nachhaltig

Die Bacillol® 30 Sensitive Green Tissues bieten nachhaltige und effektive Desinfektion. Sie bestehen aus 100% plastikfreien Cellulosetücher und reduzieren CO₂-Emissionen um 25% pro Packung. Mit hoher Reissfestigkeit, grosser Reichweite und Hautverträglichkeit sind sie optimal für Hygiene und Umwelt.

image

Nachhaltig: Bacillol® 30 Sensitive Green Tissues

HARTMANN erweitert sein Portfolio um die nachhaltigen Bacillol® 30 Sensitive Green Tissues. Die Tücher werden aus nachwachsenden Rohstoffen gefertigt und vereinen hohe Wirksamkeit, Materialverträglichkeit und Hautfreundlichkeit. Dabei werden Plastikabfall sowie CO₂-Emissionen reduziert.

image

Neuer Leistungsauftrag für die Oberwaid

Die Klinik Oberwaid ist neu auch mit muskuloskelettaler Rehabilitation auf der Spitalliste der Kantone St. Gallen, Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden. So kann die Oberwaid auch in diesem Fachgebiet grundversicherte Patienten behandeln und leistet einen wichtigen Beitrag in der Region.

image

Zurück in die Vergangenheit: Spitäler wollen Geld vom Kanton

An sich sollten die Kantone ihre Spitäler nicht mehr finanzieren. Doch immer häufiger zahlen die Regierungen trotzdem – und verzerren möglicherweise den Wettbewerb.

image

Luzerner Kantonsspital braucht wohl bald Geld

Die Höhenklinik des Spitals machte 180'000 Franken Verlust - pro Monat. Die Kantonsregierung rechnet damit, dass das Kantonsspital Hilfe braucht.

image

Spital Samedan gehört bald zum Kantonsspital Graubünden

Dadurch werden wohl einzelne Stellen neu ausgerichtet oder aufgehoben. Andererseits dürften in den medizinischen Bereichen rund 20 zusätzliche Stellen entstehen.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.