Am Kepler Universitätsklinikum (KUK) in Linz soll ein Oberarzt während einer heiklen Herz-Operation die Klinik verlassen und an einen Assistenzarzt übergeben haben. Dies berichteten mehrere Medien in Österreich
(zum Beispiel hier). Nach Schwierigkeiten bei der OP starb der 77-jährige Patient laut einer Obduktion an einem Hinterwandinfarkt, den er während des Eingriffs erlitten hatte. Damit dürfte zwar kein direkter Zusammenhang zwischen dem Ableben des 77-Jährigen und dem Verhalten des Arztes bestehen.
Uniklinik hat ihn suspendiert und entlassen
Doch der Oberarzt, ein erfahrener Herzchirurg, hatte den OP-Saal offenbar während einer noch kritischen Phase verlassen. Als Grund gab er einen Termin in seiner Privatordination an. Er sei nach 45 Minuten wieder zurückgekommen, obwohl er den Eingriff leiten sollte.
Der Arzt wurde zuerst suspendiert und nach internen Ermittlungen am Montag entlassen, weil er Dienstpflichten verletzte. Auch die Staatsanwaltschaft und die Aufsichtsbehörden sollen derzeit gegen den Arzt ermitteln. Der tragische Todesfall hat in Österreich eine Debatte um die Mehrfachbeschäftigung von Ärztinnen und Ärzten ausgelöst. Eine Arbeitsgruppe soll nun die Richtlinien für den Betrieb von Privatordinationen von Spitalärzten überprüfen.