Umwälzungen im St. Galler Spitalwesen

Die Spitalverbunde des Kantons St. Gallen legen auch im Spital Altstätten eine «Denkpause» ein - und den geplanten Um- und Ausbau auf Eis. Die Betreiberin plant, den Standort nur noch ambulant weiterzuführen.

, 7. September 2018 um 10:00
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Seit wenigen Tagen ist die Baubewilligung für das Projekt «Erneuerung und Erweiterung des Spitals Altstätten» rechtskräftig. Doch nun legt der Verwaltungsrat der Spitalverbunde des Kantons St. Gallen bei diesem Bauprojekt «eine Denkpause» ein, wie er in einer Medienmitteilung schreibt. Man wolle so verhindern, «dass Investitionen getätigt und damit Gelder ausgegeben werden, die sich nicht mit der zukünftigen Strategie decken.» Ein ähnliches Vorgehen hat der Verwaltungsrat vor Kurzem bereits für das Spital Wattwil bekannt gegeben.
Der Verwaltungsrat der Verbunde prüft derzeit im Rahmen des Strategieprojekts die «Leistungs- und Strukturentwicklung». Dieses hat einschneidende Auswirkungen: Der Verwaltungsrat schlägt dem Kanton St. Gallen vor, an den fünf Spitalstandorten Altstätten, Walenstadt, Wattwil, Flawil und Rorschach keine stationären Spitalleistungen mehr anzubieten und das Angebot neu zu konzipieren.
Widerstand formiert sich
Am Freitag nun schreibt Verwaltungsrat der Verbunde, es sei davon auszugehen, dass am Spitalstandort Altstätten Anpassungen beim Leistungsangebot möglich seien, die einen Einfluss auf das Bauprojekt haben könnten. Die Planungsarbeiten und den Baustart habe man deshalb bis auf Weiteres vertagen. Man warte das Vorliegen der definitive Ergebnisse des Strategieprojekts ab. Definitive Entscheide zum Bauprojekt Altstätten seien noch keine gefällt worden.
Gegen die Pläne der Spitalverbunde formiert sich in den Regionen Widerstand. So kämpft der «Förderverein Regionalspital Toggenburg Wattwil» gegen den verhängten Baustopp in Wattwil. Dieser missachte einen Volksentscheid. 
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