Im Kantonsspital Baselland (KSBL) kommt es zu massiven Veränderungen. Nachdem die Fusion des KSBL mit dem Basler Unispital im Februar an der Urne am Nein aus dem Nachbarkanton gescheitert war, prüfte das KSBL mehrere Optionen: So die Konzentration der stationäre Leistungen zentral an einem neuen Standort, die Konzentration aller Leistungen am Standort in Liestal, die Beibehaltung aller Angebote an den drei bisherigen Standorten Liestal, Bruderholz und Laufen.
Zum Zug kommt nun jedoch das Konzept «Fokus». Die Kantonsregierung hat dieses Konzept offiziell abgesegnet - und nun vorgestellt.
Bettenzahl im Bruderholz wird halbiert
Das neue Konzept sieht in den Kernpunkten folgendes vor:
- Die drei Standorte bleiben bestehen.
- Die Angebote an den Standorten verändern sich dabei aber fundamental.
- Die spezialisierten Angebote werden auf die Standorte Liestal und Bruderholz konzentriert und aufgesplittet.
- Das Spital Laufen wird in ein regionales Gesundheitszentrum umgewandelt und mit Partnern betrieben.
- In Liestal wird eine erweiterte Grundversorgung angeboten.
- Im Bruderholz werden künftig orthopädische Angebote, REHA, Alter und Schmerzklinik angeboten.
- Im Bereich der Orthopädie wird das Bruderholzspital eine Partnerschaft mit der privaten Hirslanden-Gruppe eingehen.
- Auch Kooperationen mit weiteren Partnern sind möglich.
- Die Bettenzahl im Bruderholz halbiert sich von 300 auf 150.
Die künftigen Angebote der KSBL-Standorte im Detail. | zvg
So geht es weiter
- Bis 2023 werden die Angebote an den beiden Hauptstandorten konzentriert. Die orthopädischen Abteilungen zügeln alle ins Bruderholz, die spezialisierte Medizin und die Chirurgie derweil vom Basler Stadtrand (Bruderholz) in die Kantonshauptstadt.
- Bis 2026 wird die erste Etappe des neuen Behandlungstrakts in Liestal fertiggestellt. Ebenso wird in Liestal ein neues Parkhaus gebaut.
- Bis 2027 wird im Bruderholz ein modularer Teilneubau errichtet.
- Ende 2031 soll die zweite Etappe des neuen Liestaler Behandlungstrakts fertiggestellt sein.
Folgen für Arbeitsplätze
Was beudetet die Reorganisation für die Angestellten? Weder in der Strategie noch in der Präsentation und Mitteilung der Regierung wird darauf eingegangen. Medinside hat deshalb bei der Gewerkschaft VPOD Basel nachgefragt: Die zuständige Sekretärin, Vanessa von Bothmer, sagt, den Sozialpartnern sei zugesichert worden, dass es zu keinen Entlassungen komme. Ein Stellenabbau sei aber geplant. Dieser solle aber über natürliche Fluktuationen erfolgen. Wie hoch dieser ausfalle, werde sich im Rahmen der Umsetzung der neuen Strategie erst noch zeigen.
Der VPOD fordert, dass die Sozialpartner bei der Ausarbeitung der Massnahmen miteinbezogen werden. Was derweil schon klar ist: Viele der KSBL-Angestellten werden sich auf einen neuen Arbeitsort einrichten müssen.