Thierry Carrels Führungsgrundsätze

Damit im Operationssaal auch in hektischen Situationen alles funktioniert, ist der bekannte Herzchirurg auf zwei Dinge angewiesen.

, 12. September 2016 um 09:23
image
  • kommunikation
  • spital
  • kardiologie
  • thierry carrel
  • chirurgie
Thierry Carrel gab am Freitag am Swiss Agroforum in Bern Enblicke in seine Führungsgrundsätze. Im OP stehen für den Arzt zwei Aspekte im Vordergrund: klare Kommunikation und klare Zuständigkeiten. 
«Kommunikation ist wichtig. Aber gerade in einem Operationssaal haben private Gespräche überhaupt nichts zu suchen», sagte Carrel laut einem Bericht in der «Bauernzeitung». Entweder spreche jemand, um etwas zu koordinieren, um ein Problem zu lösen – oder um etwas zu erklären, so der 56-jährige Spitzenmediziner. 

«Sicherheit geben»

Die Struktur helfe, Fehler zu vermeiden und auch dem Team Sicherheit zu geben. «Ist man unsicher und ängstlich, dann kann man nicht das volle Potenzial abrufen», sagt der Direktor der Universitätsklinik für Herz- und Gefässchirurgie des Inselspitals in Bern. Es sei eine Führungsaufgabe, Ängste abzubauen und Sicherheit zu geben. 
Damit könnte man auch dann noch zusammenarbeiten und gemeinsam lernen, wenn Fehler passieren würden. «Fehler gehören leider dazu. Wichtig ist bei uns, dass man sie bis auf den Grund diskutiert und herausfindet, was man besser machen kann», so Carel, der auch als Co-Chefarzt der Herzchirurgie an der Hirslanden Klinik Aarau tätig ist.
Artikel teilen

Loading

Comment

Mehr zum Thema

image

Sparprogramme reichen nicht: Das Spitaljahr im Check

Kooperationen, weniger Angebote, effizientere Abläufe, Schliessungen, Nullrunden bei den Löhnen: Die öffentlichen Akutspitäler haben viel getan, um die Finanznot zu bekämpfen. Fazit: So geht es trotzdem nicht weiter.

image

Spitäler 2025 und 2026: Bessere Margen – aber grosse Tarif-Fragezeichen

Die Finanzchefs der Schweizer Spitäler erwarten fürs Erste eine etwas bessere Rentabilität. Zugleich sorgt das neue Tarifsystem für Unsicherheit. Die Erwartungen reichen von Mehreinnahmen bis zu spürbaren Einbussen.

image

Die 10-Prozent-Illusion der Schweizer Spitäler

Eine Betriebsrendite von zehn Prozent galt lange als Überlebensregel für Akutspitäler. Womöglich ist dieser Richtwert inzwischen zu tief. Die Beratungsfirma PwC fordert mehr Effizienz – die Spitäler höhere Tarife.

image

Wenn Erwartungen den Behandlungserfolg prägen

Glaube wirkt mit: Eine neue Studie zeigt, wie positive Erwartungen und gute Kommunikation den Behandlungserfolg verbessern können.

image

Spitalhygiene: Geschlechtsneutrale WCs bergen ein Risiko

In schottischen Krankenhäusern wurden Damen-, Herren- und Unisex-Toiletten auf Keime geprüft. Heraus kamen drastische Unterschiede.

image

Eine Zusammenarbeit, vernetzt wie das Gefässsystem

Wie in den meisten anderen medizinischen Fachbereichen setzt das Spital Lachen auch in seinem Gefässzentrum auf eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit. Sie garantiert den Patientinnen und Patienten eine professionelle und ganzheitliche Diagnostik, Behandlung und Nachbehandlung.

Vom gleichen Autor

image

Arzthaftung: Bundesgericht weist Millionenklage einer Patientin ab

Bei einer Patientin traten nach einer Darmspiegelung unerwartet schwere Komplikationen auf. Das Bundesgericht stellt nun klar: Die Ärztin aus dem Kanton Aargau kann sich auf die «hypothetische Einwilligung» der Patientin berufen.

image

Studie zeigt geringen Einfluss von Wettbewerb auf chirurgische Ergebnisse

Neue Studie aus den USA wirft Fragen auf: Wettbewerb allein garantiert keine besseren Operationsergebnisse.

image

Warum im Medizinstudium viel Empathie verloren geht

Während der Ausbildung nimmt das Einfühlungsvermögen von angehenden Ärztinnen und Ärzten tendenziell ab: Das besagt eine neue Studie.