Das Swiss Medical Network (SMN) ist auf unterschiedliche Art in die Strukturen zur Covid-19-Bekämpfung eingebunden. In den Kantonen Freiburg und Wallis sind die Kliniken beschlagnahmt worden. In anderen Kantonen entlasten die Einrichtungen die öffentlichen Spitäler, etwa bei Geburten. Es gibt aber auch Häuser, die Covid-19-Patienten behandeln, zum Beispiel in der Zürcher Privatklinik Bethanien.
Die private Spitalgruppe stellt im Rahmen der Coronakrise zwar eine «Effizienzsteigerung» in der Zusammenarbeit mit den Kantonen fest. Trotzdem verfügt die Klinikkette nach dem Stopp nichtdringender Operationen noch immer über «beträchtliche Kapazitäten»,
wie das SMN mit Antoine Hubert als Gründer und Chef mitteilt. Will umfangreiche serologische Tests anbieten
Nachdem jetzt die Massnahmen zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie etabliert seien und funktionierten, möchte Swiss Medical Network nun zu einer Ausweitung der Testverfahren beitragen. Denn nur diese ermöglicht eine allmähliche Rückkehr zur Normalität, wie in der Mitteilung zu lesen steht.
Die Klinikgruppe organisiert deshalb in Zusammenarbeit mit seinen Partnern ab Montag ein umfangreiches Programm mit Untersuchungen und serologischen Tests. Es werde zunächst den eigenen Mitarbeitenden angeboten. Danach wolle man das Programm auf andere interessierte Betriebe ausweiten, heisst es.
Schrittweise Lockerung der Schutzmassnahmen
Für Unternehmen ist es gemäss Swiss Medical Network äusserst wichtig, dass sie die Sicherheit ihrer Mitarbeitenden und deren Familien garantieren können, falls sie ihre Tätigkeit fortsetzen oder wieder aufnehmen.
Und weiter: Nur durch das Feststellen des Kontaminationsgrades der Bevölkerung und der Entwicklung der Antikörper könne eine schrittweise Lockerung der Schutzmassnahmen ins Auge gefasst und diese Pandemie langfristig unter Kontrolle gebracht werden.
Für eine allmähliche Rückkehr zu ausgewählten Aktivitäten
Für die Klinikkette ist es zudem wahrscheinlich an der Zeit, eine Lockerung des totalen Verbots der nichtdringenden Versorgung in Betracht zu ziehen. Denn dies würde eine weitere Anhäufung, aber auch eine Verschlimmerung der Fälle verhindern.
«Diese Überlegungen müssen gemacht werden, ohne die Wirksamkeit des gemeinsamen Kampfes gegen die Pandemie zu gefährden, der ganz klar Priorität hat», schreibt die Privatklinikgruppe weiter.
Warten auf die Welle
Wie mehrere Spitäler, Kliniken und Arztpraxen in der Schweiz sah sich auch SMN gezwungen, einen grossen Teil des Personals auf Kurzarbeit zu setzen. Spitäler und Praxen haben den Normalbetrieb für den Ansturm von Corona-Patienten heruntergefahren, was teilweise nun zu halb leeren Spitälern führt. Sie warten seit Tagen auf den «Peak».
Zudem gehen derzeit viele Menschen mit anderen medizinischen Leiden oder
sogar Notfallpatienten nicht mehr ins Spital
, meldet die Schweizerische Gesellschaft für Notfall- und Rettungsmedizin (SGNOR). Aus Angst vor einer Ansteckung. Dies, obwohl es trotz der Pandemie genügend Kapazitäten gebe. Und auch das Kantonsspital Aarau (KSA) muss in
einer Botschaft an die Bevölkerung festhalten, dass kein Risiko bestehe, eine Arztpraxis oder das Spital aufzusuchen.