Der seit dem Jahr 2017 spürbare Abwärtstrend bei Aevis hat sich im letzten Quartal 2018 wieder umgedreht, wie aus einer Mitteilung hervorgeht. Insbesondere bei der Privatklinikgruppe Swiss Medical Network (SMN) hätten das Wachstum einzelner Einheiten sowie die Akquisitionen (Siloah und Medizinischer Zentren in Solothurn und Zürich-Oerlikon) es ermöglicht, Tarifsenkungen und temporäre Schliessungen für Renovationsarbeiten zu kompensieren.
Die Unternehmensgruppe rechnet für das Geschäftsjahr 2018 mit einem Umsatz von 656 Millionen Franken – 1,1 Prozent tiefer als noch im Vorjahr. Der leichte Rückgang erklärt Aevis mit der vollständigen Schliessung des Zürcher Hotels Eden au Lac auf Grund von Renovationsarbeiten. Ferner seien drei Spitäler ebenfalls für Renovationen teilweise geschlossen worden. In einem geringen Masse hätten darüber hinaus auch die Tarmed-Tarifsenkung belastet. Das vollständige Resultat veröffentlicht das börsenkotierte Unternehmen mit Fokus auf Healthcare, Life Sciences und Lifestyle Ende März.
Drohen Wertberichtigungen wie bei Hirslanden?
Tarifsenkungen und Verschiebungen vom stationären in den ambulanten Bereich setzen Spitäler bekanntlich stark unter Druck. Dies führt zu gewichtigen Einsparungen und zu sinkenden Einnahmen. Hirslanden, die grösste Privatklinik der Schweiz, sah sich wegen des verschlechterten Geschäftsumfelds
zu hohen Wertberichtigungen auf Immobilien und immateriellen Vermögenswerten gezwungen. Insgesamt haben diese umgerechnet fast eine Milliarde Franken erreicht.
Die Swiss Medical Network-Eigentümerin hat vor kurzem gegenüber der NZZ in Abrede gestellt, dass auch bei Aevis Wertberichtigungen drohen könnten. Und zwar mit Verweis auf den nicht vorhandenen Goodwill. Es sei vielmehr damit zu rechnen, dass vor dem Hintergrund der Verselbständigung der Immobilientochter Infracore die heutige Verschuldung «massiv» reduziert und das Eigenkapital gestärkt werde.