Die Klinikkette
Swiss Medical Network erreichte im ersten Halbjahr 2017 einen Umsatz von 302 Millionen Franken. Zum Vergleich: Im ersten Semester 2016 hatte die Summe 259 Millionen betragen. Dies meldet das Mutterhaus, der Aevis-Victoria-Konzern, im heute veröffentlichten
Semesterbericht.
Dass die zweitgrösste Privatklinik-Gruppe um gut 16 Umsatzprozente beziehungsweise 43 Millionen Franken wuchs, erklärt sich weitgehend mit der Integration der Clinique Générale-Beaulieu: Swiss Medical Network hatte die Genfer Klinik bekanntlich im
Herbst 2016 übernommen; und in ihrem letzten Jahr als unabhängiges Haus hatte Générale-Beaulieu gut 90 Millionen Franken an Erträgen generiert.
«Umfangreiche Mittel»
Bedeutsam ist hier jedoch, dass die Swiss-Medical-Network-Spitäler nochmals rentabler wirtschafteten: Sie erzielten im ersten Halbjahr einen einen Betriebsgewinn (Ebitdar) von 54,4 Millionen Franken – also gut 8 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2016. Die Ebitdar-Marge liegt also bei 18 Prozent.
Und der Cashflow aus operativer Tätigkeit verdoppelte sich bei Swiss Medical Network fast: Er stieg von 8,9 Millionen Franken im Vorjahreszeitraum auf 17,5 Millionen im ersten Halbjahr 2017.
Der Bericht erwähnt auch, dass Aevis Victoria «über umfangreiche Mittel für weitere Expansionsprojekte und Akquisitionen» verfüge: Neben einer Kreditlinie von 120 Millionen akzeptierte die Generalversammlung eine Verlängerung und Erhöhung des genehmigten Kapitals; der Verwaltungsrat darf damit das Aktienkapital um nominal 37,8 Millionen erhöhen. Damit könne Aevis Victoria weiter «gezielt akquirieren und die bestehenden Portfoliogesellschaften fördern.»
Druck wegen Tarmed-Eingriff
Zu den allgemeinen Aussichten erwähnt die Konzernspitze auch, dass Swiss Medical Network weiterhin an der Etablierung strategischer Allianzen mit dem öffentlichen Gesundheitssystem in diversen Kantonen arbeite.
Der Tarmed-Eingriff des Bundesrates werde dabei auf das gesamte System zusätzlichen Druck ausüben – und «wir erwarten, dass dies zu einer neuen Konsolidierungsrunde führen wird». Als zweitgrösstes Netzwerk von Privatspitälern in der Schweiz werde Swiss Medical Network «sicherlich von diesem Trend profitieren, insbesondere im ambulanten Bereich.»