Die Bevölkerung im Berner Simmental kämpft um «ihr» Spital. Im Juni hat sie dazu eine Petition eingereicht. Die Forderung der 8349 Personen: Die «Stationäre medizinische Grundversorgung am Spitalstandort Zweisimmen sichern.» Nun liegt das Antwortschreiben der Berner Regierung vor.
Wie geht es weiter mit dem Spital Zweisimmen? Das beschäftigt das Berner Simmental seit Jahren. Nachdem eine kantonale - aber später abgelehnte - Initiative eingereicht wurde, die unter anderem den Erhalt dieses Spitals verlangte, zeichnete sich eine Lösung ab. Der Weiterbetrieb des zur STS AG gehörenden Regionalspitals schien im Jahr2015 mit Notfallstation gesichert. Ein Neubau sollte erstellt und 2018 eröffnet werden. Doch nach einem Wechsel an der Spitze der bernischen Gesundheitsdirektion wurde das Projekt gestoppt. Die Spitalversorgung der peripher gelegenen Region wurde noch einmal von Grund auf geprüft. Anfang 2018 stand auch eine Verlegung des Spitals nach Gstaad zu Debatte. Diese Idee ist inzwischen zwar wieder vom Tisch. Doch noch immer ist eine Arbeitsgruppe unter der Federführung des Beratungsunternehmens Paianet daran, mögliche Szenarien zu prüfen.
Dem Regierungsrat schreibt, ihm sei «bewusst, dass zur Versorgung der Bevölkerung ein Angebot an Gesundheitsleistungen in der Region Simmental-Saanenland erhalten werden muss.» Das Ziel sei es, in der Region eine bedarfsgerechte Versorgung zur Verfügung zu stellen. Diese müsse aber «die bedeutenden Entwicklungen sowie die Art und Weise, wie heute Medizin betrieben wird» berücksichtigen und den «Anforderungen der Zukunft» gerecht werden. Der Regierungsrat wolle deshalb «nicht einfach das bestehende Angebot im Spital Zweisimmen unverändert weiterführen oder leicht modernisieren, sondern ein Konzept umsetzen, das den künftigen Herausforderungen begegnen kann.» Deshalb ist für die Berner Regierung klar, dass der Forderung nach dem Erhalt einer bestimmten Struktur nicht nachgekommen werden kann.
Gleichzeitig signalisiert der Kanton aber die Bereitschaft, Subventionierungen vorzunehmen. Die Regierung schreibt, «die Bereitstellung eines strikt kostendeckenden Angebots» stehe nicht im Zentrum. Man Suche nach einer Lösung für die ganze Region, die langfristig tragbar sei.