Studie: Pregabalin erhöht Risiko für Fehlbildungen

Schweizer Forscher weisen auf Risiken des Medikaments in der Schwangerschaft hin. Nun geht Swissmedic über die Bücher.

, 23. Mai 2016 um 09:27
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Resultate einer neuen internationalen Studie, die unter der Leitung von Wissenschaftlern des Universitätsspitals CHUV in Lausanne durchgeführt wurde, weisen auf ein erhöhtes Risiko kindlicher Fehlbildungen nach Anwendung von Arzneimitteln mit dem Wirkstoff Pregabalin in der Schwangerschaft hin. Die Studie wurde anhand von 164 Schwangerschaften durchgeführt. 
Pregabalin ist ein rezeptpflichtiger Wirkstoff, der zur Behandlung der unter anderem bei Epilepsie sowie häufiger bei Nervenschmerzen eingesetzt wird. Das Schweizerische Heilmittelinstitut Swissmedic überprüft nun gemäss einer Mitteilung den bereits bestehenden Warnhinweis in der Arzneimittelinformation. In der Schweiz zugelassenen Präparate mit Pregabalin sind: Lyrica, Pregabalin-Mepha, Pregabalin Pfizer und Pregabalin Sandoz.
Mehr über Pregabalin auf Pharmawiki
Studie:
Ursula Winterfeld, Paul Merlob, David Baud et al.: «Pregnancy outcome following maternal exposure to pregabalin may call for concern» - in: «Neurology», 18. Mai 2016
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